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Fünf Tipps fürs Referendariat

Tipps Referendariat

Hallo ihr Lieben! Seit letztem Schuljahr bin ich ja nun keine Referendarin mehr, sondern ausgebildete Lehrkraft am Gymnasium. Auch an meiner neuen Schule komme ich allerdings mit Referendaren ins Gespräch und merke, dass in jedem Studienseminar die gleichen Probleme und Hürden auftreten. Deshalb habe ich als “Generalempfehlung” heute fünf Tipps für euch, die euch helfen, gut durchs Referendariat zu kommen. Einiges wird vielleicht selbstverständlich klingen, aber gerade der Stress mit den Unterrichtsbesuchen führt manchmal doch dazu, dass man einiges aus den Augen verliert. Für die, die mit dem Begriff Referendariat nichts anfangen können, empfehle ich ganz schlicht den Wikipedia-Artikel. ;)

1. Organisation ist alles.
Legt euch schnellstmöglichst ein funktionierendes Ordnersystem oder Mappensystem an. Aus dem Lehramtsstudium kennt ihr das vermutlich, man bekommt Reader, Kopien und Zettel aus allen Richtungen. Das ist im Referendariat genauso. Vor allem aber hebt Unterrichtsmaterialien gut auf. Heftet sie am Besten nach Fach, Klasse und Sequenzthema ab, damit ihr möglicherweise auch später im Beruf darauf zurückgreifen könnt. Selbst wenn eure ersten Stunden vielleicht qualitativ noch nicht so großartig sind, könnt ihr die Grundlagen und das Material trotzdem später noch verwenden. Und hier gilt – besser haben als brauchen ;)

2. Versteht eure Prüfer als Prüfer.
Einige meiner Mitreferendare hatten Schwierigkeiten mit ihren Prüfern. Natürlich kann es sein, dass die Chemie zwischen Referendar und Prüfer nicht stimmt, aber im Endeffekt ist das sehr selten. Und eure Fachleiter wollen ja aus euch gute Lehrer machen. Da hilft es nicht, wenn sie in jeder Nachbesprechung sagen “Sie haben ein gutes Lehrerverhalten.” Das habt ihr ein oder zwei Mal gehört, danach wäre es nur noch Wiederholung. In den Nachbesprechungen kommt häufig viel Kritik, aber nur wenig Positives. Das liegt in der Regal daran, dass ihr das Positive bereits in vorherigen Nachbesprechungen einmal gehört habt. Gutes Zeitmanagement. Positives Auftreten. Sicherer Einsatz von Medien. Diese Punkte fallen dann nur noch in Halbsätzen, wenn überhaupt. Das ist nicht abwertend gemeint, aber es hilft euch nicht weiter, wenn ihr euch auf euren erreichten Talenten ausruht, sondern es geht ja darum, den Rest auch noch zu optimieren. Wenn ihr das verstanden habt, wird auch die Beziehung zu den Fachleitern/Prüfern leichter.

3. Macht euch nicht verrückt.
Vor einem Unterrichtsbesuch die Nacht durchmachen, um das Arbeitsblatt zu perfektionieren? Lasst das lieber. Ihr seid am nächsten Tag unkonzentriert und müde, das hilft euch auch nicht weiter. Gut ist gut genug. Hierzu könnt ihr euch mal das Pareto-Prinzip anschauen. Das besagt im Endeffekt, dass 80% Ergebnis durch 20% Zeitaufwand bewältigt werden können. Die letzten 20% Ergebnis brauchen dann aber auch die restlichen 80% Aufwand. Das ist nicht notwendig und macht euch auf Dauer (vor allem bei vielen Unterrichtsbesuchen) psychisch völlig fertig.

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4. Plant möglichst im Voraus.
Ich habe mir für das Referendariat angewöhnt, möglichst am Freitag Abend alle Stunden für die folgende Woche im Voraus geplant zu haben (Große Unterrichtsbesuche und Prüfungsunterricht ausgenommen). So hat man immer Puffer, wenn man mal mit Kopfschmerzen nach Hause kommt oder spontan tatsächlich mal ein Abend mit Freunden geplant ist – ja, auch Referendare haben noch Privatleben. ;) Bisher schaffe ich es, dieses Prinzip sogar für die volle Stelle durchzuziehen. Man gerät nicht in Hektik und kann so entspannt in die neue Woche starten. Solltet ihr kurz vor den Ferien diesen Vorsatz doch nicht halten können, macht das nichts. Nach den Ferien könnt ihr wieder von vorn beginnen und eine Woche bereits vorplanen.

5. Freizeit = keine Schulthemen!
Wenn ihr euch mit Freunden trefft, lasst die Schule und Ausbildung außen vor. Unterhaltet euch auch über andere Themen! So kommt ihr auf andere Gedanken und seid nicht ständig auf das Referendariat fixiert. Wenn natürlich ein Schüler etwas Lustiges oder Niedliches gemacht hat, ist eine Anekdote völlig in Ordnung. (Dabei aber immer darauf achten, keine Namen zu nennen.) Ansonsten unterhaltet euch über Bücher, Filme oder wasauchimmer, aber nicht über Schule. :)

Das waren meine fünf Tipps für angehende Referendare. Natürlich ist die Referendariatszeit trotzdem phasenweise anstrengend und belastend, aber insgesamt bin ich ganz gut durchgekommen und hatte sogar einige Wochenenden frei und habe nichts für die Schule oder anstehende Unterrichtsbesuche getan.
Für alle, die das Ref noch vor sich haben – viel Erfolg!

Seid ihr auch Lehrer oder gerade im Referendariat?
Und habt ihr noch weitere Tipps? :)

2 Kommentare

  • Reply
    Yvonne
    11 September, 2017 at 11:08

    Schöne hilfreiche Tipps :)

  • Reply
    Suzu
    14 September, 2017 at 10:17

    Ich finde es immer wieder spannend, wenn andere von ihrem Beruf oder was dazu gehört, erzählen. Da bekommt man einen Einblick in etwas, das man für sein Leben nicht ausgesucht hat. Man kann ja nicht alles auf einmal machen.

    Wissen deine Schüler eigentlich, dass du hier schreibst?

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