Der Einzelband Rabenherz und Eismund liegt bereits seit November letzten Jahres bei mir und wartete darauf, gelesen zu werden. Irgendwie hatte mich die Dicke des Buchrückens abgeschreckt. Seltsam, dass ich da manchmal eine Art Blockade habe und dann eher mehrere Bücher, die zwar gemeinsam die gleiche Seitenzahl haben aber einzeln dünner sind, lese. Jetzt, während der Quarantäne-Zeit durch Corona, habe ich mich aber endlich mal heran gewagt. Wie mir mein erstes Buch von Nina Blazon gefallen hat und was es mit dem eigenwilligen Titel zu tun hat, erzähle ich euch heute.
Wer weiß schon, wo die Wirklichkeit endet und die Märchen beginnen?
Rabenherz und Eismund, S. 130.
Worum geht es?
Mailín lebt mit ihrem Vater und ihren drei Geschwistern in Falùn, wo immer Sommer ist. Das war jedoch nicht immer so, denn bis zu Mailíns Kindheit lag immerwährender Winter über dem Land. In dieser Zeit verlor sie auch ihre Mutter und ihre drei besten Freundinnen an das Winterfieber. Sie war das einzige Mädchen ihrer Generation, das die Winter überlebte. Nun sorgt sie für ihre Geschwister und ihren Vater, dem der Verlust der Ehefrau schwer zu schaffen macht.
Um die Familie zu ernähren hat Mailín viele Arbeiten, die sie verrichtet. So hilft sie auch Silja, der Fremdländer-Apothekerin, und besorgt ihr Pflanzen und Heilmittel. Als diese in der Nacht nach dem Lichterfest plötzlich verschwunden ist, macht Mailín sich gemeinsam mit ihren Freunden auf die Suche nach ihr – und findet sich plötzlich ganz allein im Land der gefrorenen Himmel wieder, das sie bis dahin als Land der Mythen und Märchen abgetan hatte. Dort herrscht ewiger Winter und Mailín muss sich nun noch dringender auf die Suche nach Silja begeben – denn nur sie kann ihr verraten, wie sie wieder in ihre Heimat zurückkehren kann. Doch nicht nur der Winter ist eine Bedrohung im Eisland, der Eiskönig und seine Gefolgschaft sind mindestens ebenso gefährlich…
Die Geschichte wird ausschließlich aus Mailíns Sicht erzählt. Das macht die Geschichte aber auch besonders, denn vor allem die Eiswelt ist für Mailín genauso unbekannt wie für den Leser. Und so wirkt beispielsweise die Überraschung von Mailín, dass sie dort Rabenherz heißt, umso authentischer. Aber auch die anderen Protagonisten sind vielschichtig, vor allem Toma ist für mich ein toller, willensstarker Charakter. Das Setting ist ebenso schillernd wie düster.
Der Schreibstil war für mich jedoch eher schwierig und ich hatte Probleme, damit warm zu werden. Vor allem die Kampfszenen fand ich eher unübersichtlich. Erst ab dem zweiten Drittel wurde es dann besser und flüssiger. Gegen Ende war es dann wieder sehr durcheinander und erst im “Epilog” habe ich mich wieder reingefunden.
Wir sind wirklich wie Spiegelbilder. Und im Augenblick wusste sie nicht mehr, wer die helle und wer die dunkle Seite des Spiegels war.
Rabenherz und Eismund , S. 364.
Mein Fazit
Insgesamt ist Rabenherz und Eismund ein Fantasyroman auf hohem Niveau, mit einem vielschichtigem Setting und spannenden Charakteren in einer dunklen und erstarrten Eiswelt. Leider hat die “Schreibbarriere” hier ihren Teil dazu beigetragen, dass ich nicht so richtig mit der Welt warm wurde und beispielsweise die Kampfszenen eher überflogen habe. Für Fans von Nina Blazon und für Liebhaber detaillierter Fantasywelten ist der Roman aber bestimmt eine gute Idee.
Daher bewerte ich “Rabenherz und Eismund” mit
Eckdaten auf einen Blick
Titel: Rabenherz und Eismund
Autor: Nina Blazon
Hier in Deutschland erschienen: November 2019
Genre: Fantasy
Empfohlen: ab 14 Jahren
ISBN: 3570163652
Seitenzahl der Printausgabe: 544 Seiten
Preis: 18€ als gebundene Ausgabe (z.B. bei Amazon*)
*sponsored post ~ Dieser Post ist in Kooperation mit dem Randomhouse / CBJ Verlag entstanden. Das Buch wurde mir kostenlos für die Rezension zur Verfügung gestellt. Die Fotos sind selbst gemacht und ich gebe meine eigene Meinung wieder. Mehr dazu findet ihr in meinem Kooperationsstatement.
Keine Kommentare