Über die “The RUN” Dilogie bin ich schon seit dem Erscheinen von Band 1 immer wieder bei Instagram gestolpert. Also habe ich mir Band 1 zu Weihnachten gewünscht, damit ich es pünktlich vor der Erscheinung von Band 2 lesen konnte. Wie mir die gesamte Dilogie gefallen hat, erzähle ich euch in diesem Beitrag. Wenn ihr lieber eine einzelne Rezension zu Band 1 lesen möchtet, könnt ihr zum Beispiel bei Mandy vorbeischauen.
Denn wenn jeder Mensch schweigt, dann wird nie auch nur irgendjemand seine Stimme erheben und die Schwachen werden auf ewig unterdrückt sein. In so einer Welt will ich nicht leben. Da riskiere ich lieber mein Leben.
The RUN 1, S. 234.
Worum geht es?
Die junge Sari muss als Phantom leben, denn bevor sie nicht den RUN überstanden hat, ist sie kein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft und darf weder offiziell einen Namen tragen noch einen Beruf ergreifen. Um ihren Vater, der am Tod der Mutter zerbrochen ist, und ihren Bruder zu schützen, nimmt sie illegal Aufträge an. Dabei muss sie immer aufpassen, dass niemand ihren Bruder entdeckt, denn der Herrscher lässt Mutanten wie ihn jagen und gefangennehmen.
Mit 18 darf Sari dann endlich am RUN teilnehmen, der sie durch die vier Länder des Reiches führt. Jedes dieser Länder ist einer Gottheit zugeordnet. Die Prüfungen sind hart und lassen Sari beinahe zerbrechen. Doch sie bekommt Hilfe, unter anderem von Keeran, einem mächtigen Schattenbringer. Doch dessen Loyalität gilt nicht nur ihr allein… Gemeinsam mit Keeran muss Sari nun also den RUN bestehen. Doch dahinter warten noch größere Aufgaben auf sie…
(um nicht zu spoilern, habe ich mich hier extra auf Band 1 konzentriert…)
Rezension
Die Geschichte wird überwiegend aus Saris, zum Teil aber auch aus Keerans Perspektive erzählt. Dazu werden immer wieder alte Texte eingeflochten, die die Geschichten der Götter erzählen. Sari ist ein sehr resoluter und willensstarker Charakter, der aber (außer in Bezug auf ihren Bruder) wenig Empathie aufbringen kann. Das machte sie für mich erst schwierig, nach und nach konnte ich ihre Beweggründe aber verstehen. Keeran wirkt zunächst sehr widersprüchlich und kalt, aber auch hier braucht es einfach ein wenig, um mit ihm “warm zu werden”. Die Dynamik der beiden war für mich – zumindest aus Saris Perspektive – leider teilweise nicht nachvollziehbar, da er sich manchmal wirklich unmöglich verhalten hat.
Die anderen Protagonist:innen, vor allem Red(ian), führen dazu, dass sich mehr und mehr Menschen um Sari herum versammeln, während sie versucht, erst zu überleben und dann tatsächlich etwas zu erreichen. Das Setting wirkt sehr dystopisch und ein wenig wie die Hunger Games, aber auf einer ganz anderen Basis und mit Fantasy-Elementen. Ich mochte die Idee mit den vier Göttern und Göttererben sehr und fand auch die konträren Länder sehr spannend. Die Spannung ist durchweg durch beide Bücher sehr hoch. Auch, wenn mich die Dynamik zwischen Sari und Keeran oft geärgert hat, konnte ich beide Bücher kaum weglegen. Die Verzahnung zwischen der Gegenwart und der alten Welt ist einfach großartig und je mehr Geheimnisse aufgedeckt werden, umso mehr will man wissen. Das Ende von Band 2 und damit die finale Auflösung war mir ein wenig “drüber”, aber alles in allem trotzdem rund.
Was für mich dagegen leider gar nicht ging, war die Sprache der Götter. Da waren es häufig einfach englische Wörter, bei denen Buchstaben weggelassen oder ergänzt worden waren. Dann lieber weglassen, als sowas Halbherziges, sorry. Das führte dazu, dass ich die “Vorreden” teils übersprungen habe, weil sie mich auch aus der iegentlichen Handlung rausgerissen haben.
Ansonsten ist die Sprache in beiden Büchern jedoch leicht verständlich und man kommt gut durch die Geschichte. Die vielen Namen führten bei mir bis zuletzt zu Verwirrung, das tut aber der Handlung und dem Spannungsbogen keinen Abbruch. Ich habe einfach ein paar Mal öfter auf die Karte geschaut. Das macht auch wirklich Spaß, da sowohl die Innen- als auch die Covergestaltung wunderschön ist. Ich mag die Zusammengehörigkeit der Bände, das schlichte und doch ausdrucksstarke Design – einfach alles ❤
Mein eigener Schrei weckt mich. Meine Stimme ist heiser und bricht.
The RUN 2, S. 7.
Die Bilder des Traums verfolgen mich immer noch.
Mein Fazit
Insgesamt hatte ich also viel Freude an beiden Büchern und der Welt von the RUN. Einige Aspekte wie die Dynamik zwischen Sari und Keeran sowie die seltsame Sprache der Götter haben mich gestört, das wurde aber durch das Setting und die Grundidee mehr als wettgemacht. Von mir gibt es eine Leseempfehlung für High Fantasy Fans, die Hunger Games mochten und eine starke Protagonistin suchen.
Daher bewerte ich “The RUN” mit
Band 1 habe ich mit drei Sternen bewertet, Band 2 bekommt von mir 4 Sterne.
Eckdaten auf einen Blick
Titel: The RUN
Autor:in: Dana Müller-Braun
Hier in Deutschland erschienen: März 2021 und März 2022
Genre: High Fantasy
Empfohlen: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-551-58443-4 und 978-3-551-58459-5
Seitenzahl der Printausgabe: 400 und 416 Seiten
Preis: 15€ als broschierte Ausgabe (z.B. bei Thalia*)
*sponsored post ~ Dieser Post ist in Kooperation mit dem Carlsen Verlag entstanden. Der zweite Band wurde mir kostenlos für die Rezension zur Verfügung gestellt. Die Fotos sind selbst gemacht und ich gebe meine eigene Meinung wieder. Mehr dazu findet ihr in meinem Kooperationsstatement.
Ein Kommentar
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