Jugendbücher Rezensionen

The Heartbreak Boys

Zwei Jungs, die gleichzeitig an ihrem Abschlussball von ihren Freunden verlassen werden und beschließen, sich an ihnen zu rächen, indem sie mit @TheHeartbreakBoys über ihre wunderbare Beziehung berichten? Das klingt auf der einen Seite unfassbar trashig, aber auch ziemlich witzig. ❤ Wie mir die Geschichte von Jack und Nate gefallen hat, erzähle ich euch in diesem Beitrag.

Schwul zu sein ist in Ordnung, solange man nicht allzu schwul ist. Solange alle einen in eine nette, kleine, harmlose Kategorie stecken können, bei der niemand ein ungutes Gefühl hat.

The Heartbreak Boys, S. 197.

Worum geht es?

Jack freut sich schon unfassbar auf den Abschlussball, wo er gemeinsam mit seinem Freund Dylan zum Prom-King-Paar gekrönt werden will. Nur blöd, dass er statt der Krönung dort herausfindet, dass Dylan mit Tariq fremdgeht – dem geheimen Freund von Nate. Jack und Nate sind am Boden zerstört. Doch während Nate eher Liebeskummer hat, startet Jack eine Gegeninitiative: mit dem Instagram-Account @TheHeartbreakBoys wollen sie ihren Ex-Freunden zeigen, wie glücklich sie zusammen sind. Dass es sich dabei um eine Fake-Beziehung handelt, muss ja niemand wissen. Um besonders tolle Fotos zu bekommen, fährt Jack sogar mit Nate und seiner Familie in den Urlaub. Und während die beiden ständig auf der Jagd nach dem nächsten instaworthy Bild sind, kommen sie sich plötzlich doch näher…

Rezension

Die Geschichte wird abwechselnd aus Jacks und Nates Perspektive erzählt. Während Nate eher der ruhigere und in sich gekehrte Part ist, ist Jack irgendwie die ganze Geschichte über 20% über dem Normalzustand: laut, schrill, spontan und vor allem bunt. Das macht die beiden zu einem sehr gegensätzlichen Paar, aber genau das macht sie auch sympathisch. Vor allem Jack mochte ich besonders, weil er sich einfach von niemandem etwas sagen lässt. Aber auch die anderen Charaktere, vor allem Jacks Cousin, sind einfach zuckersüß.

Die Handlung beginnt mit dem Prom der Jungs und dreht sich überwiegend um die Urlaubstrip von Nates Familie. Dabei fahren die beiden durch ganz England, was allerdings gar nicht so fotogen wird, wie sie erhofft haben. Deshalb müssen sie experimentieren, um besonders hübsche Fotos zu bekommen. Neben der Handlung wird einem beim Lesen vor allem der Wert und der schöne Schein der sozialen Netzwerke vermittelt, was mir extrem gut gefallen hat. Vor allem, als Jack und Nate einige Influencer:innen kennenlernen, wird das besonders deutlich. Das Ende war mir dann jedoch fast ein wenig zu “happy”, da hätte ich mir ein wenig mehr Realitätsnähe gewünscht. Gleiches gilt für einige Szenen zu Beginn des Romans, da war es mir einfach ein wenig zu übertrieben.

Der Schreibstil ändert sich je nach Perspektive, aus der die Handlung erzäht wird. Die Idee mochte ich sehr, musste aber feststellen, dass ich die Kapitel von Jack lieber gelesen habe, als die von Nate. Das ist aber definitiv subjektiv. Das Cover gefällt mir persönlich leider so gar nicht, da mag ich das Originalcover deutlich lieber.

Haben wir überhaupt noch eine Chance, Freunde zu sein?
Oder haben wir uns in den letzten paar Jahren zu weit voneinander entfernt?

The Heartbreak Boys

Mein Fazit

Insgesamt hat mich der Roadtrip von Nate und Jack definitiv unterhalten. Bunte und schillernde Charaktere in Kombination mit einem verrückten, aber liebenswerten Setting. Es gab zwar ein paar extrem überdrehte Szenen, trotzdem vermittelt das Buch auch wichtige Themen wie den sensibleren Umgang mit Social Media.

Daher bewerte ich “The Heartbreak Boys” mit

Eckdaten auf einen Blick

Titel: The Heartbreak Boys
Autor:in: Simon James Green
Hier in Deutschland erschienen: November 2021
Genre: Jugendbucht, LGBTQ+
Empfohlen: ab 12 Jahre
ISBN: 978-3-8466-0141-9
Seitenzahl der Printausgabe: 416 Seiten
Preis: 14€ als broschierte Ausgabe (z.B. bei Thalia*)

*sponsored post ~ Dieser Post ist in Kooperation mit dem ONE Verlag entstanden. Das Buch wurde mir kostenlos für die Rezension zur Verfügung gestellt. Die Fotos sind selbst gemacht und ich gebe meine eigene Meinung wieder. Mehr dazu findet ihr in meinem Kooperationsstatement.

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