Der neue Roman von Kelly Oram – If we were a Movie – klang wunderbar nach Netflix-Romcom-Vibes und nach jeder Menge Humor und Liebe. Die Geschichte von Nate und Jordan ist vielleicht nicht neu, aber durch das Studienthema irgendwie spannend. Warum mich der Roman leider trotzdem nicht so richtig überzeugen konnte, erzähle ich euch in diesem Beitrag.
Das Zimmer, das wir in der Nähe des Campus bewohnten,
If we were a movie, S. 9.
war nicht größer als ein Schuhkarton.
Worum geht es?
Nathan hat die Nase voll: er ist genervt von dem viel zu engen Wohnheimzimmer, das er sich mit seinen Zwillingsbrüdern Chris und Tyler teilen muss und in dem ständig Trubel und Party herrscht. Dabei möchte er sich nur auf sein Musikstudium und eine anstehende Audition konzentrieren. Kurzerhand nimmt er das Angebot für ein WG-Zimmer an – auch wenn es unter seltsamen Umständen bei ihm landet. Bei der WG angekommen staunt er jedoch nicht schlecht, denn Jordan ist eine junge Frau. Und das passt seiner Freundin Sophie so gar nicht. Doch Nate kann sie überzeugen und lebt schließlich mit der Filmstudentin zusammen, fest davon überzeugt, dass sie nur Freunde sind. Doch je mehr Zeit sie miteinander verbringen, umso mehr muss Nate sich fragen, was oder wen er eigentlich will…
Rezension
Die Geschichte wird aus Nates Perspektive erzählt. Das fand ich spannend, da ich bisher noch nicht so häufig reine Männerperspektiven gelesen habe. Nate ist ein sympathischer Typ, der sich allerdings leicht beeinflussen lässt, was man im Roman auch immer wieder merkt. Aber er hat das Herz am rechten Fleck. Gleiches gilt für Jordan, die ich als Protagonistin wunderbar erfrischend und witzig fand. Als Filmstundentin kennt sie natürlich jede Menge Filme, zu denen sie ständig Andeutungen macht. Das fand ich teilweise etwas nervig, hier hätten ein paar weniger Hinweise definitiv gereicht. Aber zum Thema hat es dann irgendwie doch gepasst. Dazu kommen noch Nates Brüder und seine Freundin, die alle drei leider ziemlich flach und eindimensional bleiben. Schade!
Die Handlung beginnt damit, dass Nate nach einem Streit mit seinen Brüdern aus dem Wohnheim aus- und bei Jordan einzieht. Sein Fokus liegt auf der Vorbereitung für eine Audition, zu der er eingeladen wurde. Problematisch ist aber eigentlich vor allem seine Freundin Sophie, die er seit der Highschool kennt und sie extrem toxisch ist. Dieses toxische Verhalten, kombiniert mit jeder Menge Red Flags, wird einfach irgendwann einfach nur furchtbar. Man muss einfach weiterlesen, obwohl man fassungslos mitverfolgt, wie sie mit Nate umgeht. Genau der Aspekt ist es auch, der das Buch für mich ein wenig kaputtgemacht hat. Für mich war es einfach zu viel Drama und zu viel “drüber”, vor allem zum Ende hin. Nochmal schade!
Sprachlich war es leicht, sich in die Geschichte fallen zu lassen. Nate und Jordan machen es einem leicht, ihnen zu folgen und man kommt schnell durch die Seiten. Vom Schreibstil her mag ich Kelly Oram wirklich gern! Auch das Cover gefällt mir, die Leuchtschrift passt zum Film- und Musikthema.
Das Zimmer war eigentlich für zwei Personen gedacht, aber meine Brüder konnten den Gedanken nicht ertragen, dass wir uns trennen, also hatten wir die Sondergenehmigung erhalten, uns zu dritt hineinzuquetschen. Ich war von Anfang an gegen diese Idee gewesen, aber sie hatten es einfach über meinen Kopf hinweg entschieden.
If we were a movie, S. 9.
Mein Fazit
Insgesamt hatten Nate und Jordan für mich jede Menge Potenzial, das durch die toxische Freundin Sophie leider kaputtgemacht wurde. Wer auf viel Drama steht, wird mit If we were a Movie bestimmt Spaß haben, für mich war es leider nur mittelmäßig. Daher gibt es auch nur eine eingeschränkte Leseempfehlung.
Daher bewerte ich “If we were a movie” mit
Eckdaten auf einen Blick
Titel: If we were a movie
Autor*in: Kelly Oram
Hier in Deutschland erschienen: Juli 2022
Genre: Young Adult
Empfohlen: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-8466-0147-1
Seitenzahl der Printausgabe: 416 Seiten
Preis: 14€ als broschierte Ausgabe (z.B. bei Thalia*)
*sponsored post ~ Dieser Post ist in Kooperation mit dem ONE Verlag entstanden. Das Buch wurde mir kostenlos für die Rezension zur Verfügung gestellt. Die Fotos sind selbst gemacht und ich gebe meine eigene Meinung wieder. Mehr dazu findet ihr in meinem Kooperationsstatement.
Keine Kommentare