Jugendbücher Rezensionen

Spring Storm #1: Blühender Verrat

Die Autorin Marie Grasshoff mag ich spätestens seit “Der dunkle Schwarm“ unfassbar gern, weil ihre Welten immer so detailliert und innovativ sind. Mit Spring Storm ist nun die erste Jugend-Dystopie erschienen. In Kombination mit einer queeren Lovestory klang das definitiv spannend. Wie mir die Geschichte von Cora, ihrem Kater Bob und der mysteriösen King gefallen hat, erzähle ich euch in diesem Beitrag.

Ich war sieben Jahre alt, als ich die Dimensionen miteinander kämpfen sah.

Spring Storm #1: Blühender Verrat, S. 5.

Worum geht es?

Cora ist seit ihrem siebten Lebensjahr Waise, als ihre Eltern inmitten eines Bürgerkriegs ums Leben kamen. Die Welt, wie wir sie kennen, hat sich durch einen Meteoriten verändert, der kosmische Strahlung auf die Erde gebracht hat. Einige Menschen haben dadurch besondere Kräfte, sogenannte Cosmic Powers, entwickelt. Cora selbst wurde zwar mehrmals getestet, aber nicht als Cosmic anerkannt. Dabei hat sie, seit sie klein ist, besonders in bedrohlichen Situationen immer Glück. Nichts scheint ihr etwas anhaben zu können.

Dann jedoch werden an der Academy of Cosmic Powers auch Menschen angenommen – und sie versucht ihr Glück. Dort trifft sie auf King, die einen Jahrgang über ihr ist und ihre Mentorin wird. Zunächst ist ihre Beziehung eher distanziert. Dann jedoch geschehen Dinge, die sie zwangsläufig zusammenarbeiten lassen müssen, denn die Academy wird angegriffen und ein Mitschüler verschleppt. Und plötzlich muss sich Cora fragen, ob ihr Glück reicht, um in dieser Welt zu überleben.

Rezension

Die Geschichte wird überwiegend aus Coras Perspektive erzählt, aber auch King bekommt einige kurze Kapitel. Bei Coras Sicht gibt es zudem zwei Zeitebenen, einmal die Gegenwart und einmal Einblicke in ihre Kindheit im Waisenhaus und danach. Dadurch lernt man Cora und ihre Beweggründe sehr gut kennen. Überhaupt war sie für mich als Protagonistin sehr sympathisch, da sie eher pragmatisch an die Dinge rangeht, zugleich aber sehr hilfsbereit und empathisch ist. An einigen Stellen war sie mir zu “overpowered“, davon ab aber großartig. King dagegen fand ich zu Beginn ziemlich unsympathisch, das legte sich erst im letzten Viertel des Romans. Erst da lernt man nämlich ihre Hintergrundgeschichte kennen und versteht dann auch ihr Handeln und Vorgehen. Neben den beiden hat vor allem Bob, der genveränderte Kater von Cora, mein Herz erobert. Allein durch das Aussehen (hallo, auf seinem Fell wachsen Blumen!) ist einfach genial.

Die Handlung setzt mit dem Tod von Coras Eltern ein und springt dann zunächst in die Gegenwart, wo Cora irgendwie versucht, ihr Leben zu meistern. Wie immer in Maries Büchern gibt es auch ein eigenes politisches System, das relativ viel Raum einnimmt. Hier hätte ich mir stattdessen mehr Zeit an der Academy gewünscht, trotzdem war alles stimmig und nachvollziehbar. Es gibt viele Kampfszenen, die die Spannung hoch halten und auch so einige Plottwists, mit denen ich nicht gerechnet habe. Das Ende lässt einen erstmal “zufrieden“ zurück, dennoch möchte ich unbedingt Band 2 lesen, weil noch so viele Fragen offen sind.

Sprachlich fiel es mir leicht, in die Welt von Cora und King einzutauchen, da Marie alles sehr detailliert und durchdacht erklärt. Vor allem die magischen Wälder waren für mich sehr eindrücklich dargestellt. Dazu gibt es im Buch einige Zeichnungen von genveränderten Tieren, die auch nochmal helfen, sich alles vorzustellen. Das Cover ist wirklich schön, passt für mich aber nur bedingt zum Thema, da Cora teils Asiatin ist und King blond – wer ist das also auf dem Cover? Das ist aber nur ein kleiner Kritikpunkt, der auch nicht in die Bewertung eingeht.

Spring Storm #1: Blühender Verrat

Ich hatte mich mein Leben lang so klein und bedeutungslos gefühlt. Aber ich erkannte, dass dieses Kleinsein nicht nur Angst und Ungewissheit hervorbrachte.

Spring Storm #1: Blühender Verrat, S. 460.

Mein Fazit

Insgesamt hatte ich sehr viel Spaß mit Cora, Bob und King. Die Story ist spannend, rasant und vielschichtig, man kann vor allem im letzten Viertel das Buch kaum weglegen. Dazu kommt ein innovatives und sehr detailliertes Setting. Ich hätte mir lediglich mehr “Academy“ und weniger “Politik“ gewünscht – und bei Cora etwas weniger Unbesiegbarkeit. Dennoch gibt es von mir definitiv eine Leseempfehlung und ich freue mich auf Band 2 der Dilogie, der 2023 erscheint.

Daher bewerte ich “Spring Storm #1: Blühender Verrat” mit

Eckdaten auf einen Blick

Titel: Spring Storm #1: Blühender Verrat
Autor*in: Maries Grasshoff
Hier in Deutschland erschienen: August 2022
Genre: Dystopie / LGBTQIA+
Empfohlen: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-522-50717-2
Seitenzahl der Printausgabe: 464 Seiten
Preis: 18€ als gebundene Ausgabe (z.B. bei Thalia*)

*sponsored post ~ Dieser Post ist in Kooperation mit dem Planet! Verlag entstanden. Das Buch wurde mir kostenlos für die Rezension zur Verfügung gestellt. Die Fotos sind selbst gemacht und ich gebe meine eigene Meinung wieder. Mehr dazu findet ihr in meinem Kooperationsstatement.

Ein Kommentar

  • Reply
    Spring Storm #2: Dornen der Hoffnung - Himmelsblau.org
    6 März, 2023 at 18:30

    […] Hoffnung ist der zweite Band. Falls ihr Band 1 noch nicht kennt, solltet ihr bei der Rezension zu Spring Storm #1: Blühender Verrat […]

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