Fantasy & Dystopie Rezensionen

Der letzte Rabe des Empire

Die Geschichte „Der letzte Rabe des Empire“ hat mich zugegeben vor allem aufgrund des Covers begeistert. Aber auch das Thema – Jack the Ripper meets Fantasy als Jugendbuch – klang interessant. Wie mir die Geschichte von Melvin gefallen hat, erzähle ich euch in diesem Beitrag.

Ein zäher Nebel war an die Küste geweht und den Fluss hinaufgekrochen. Nun trieb er an den Rümpfen der Schiffe vorbei, schlich in die Wege zwischen den verwitterten Gebäuden der Docklands und drang allmählich in die Stadt jenseits der Häfen vor.

Der letzte Rabe des Empire, S. 6.

Worum geht es?

London 1888. Eine Mordserie versetzt die Stadt in Angst und Schrecken. Voller Entsetzen verfolgt Melvin die Ereignisse, denn er kannte jedes einzelne Opfer. Als auch noch das Mädchen getötet wird, das er heimlich liebt, setzt er alles daran, den Mörder aufzuspüren. Noch ahnt er nicht, dass in den dunklen Gassen des East End unheimliche Wesen auf ihn lauern. Und dass ihm ein einbeiniger Rabe auf Schritt und Tritt folgt… (Klappentext)

Rezension

Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt. Der Hauptcharakter Melvin nimmt relativ viele der Abschnitte ein, aber auch andere Pro- und Antagonisten kommen zu Wort. Durch die mehr als fünf Perspektiven habe ich relativ lang gebraucht, um mir einen Überblick zu verschaffen. Vor allem die Perspektiven der Königin von England und der Polizei fand ich für die Handlung eher unnötig, hier hätte man die Infos auch durch andere Perspektiven vermitteln können.

Melvin als Protagonist fand ich authentisch und nachvollziehbar (vor allem für einen Jungen von circa 12), trotzdem konnte ich nicht wirklich eine Bindung zu ihm aufbauen. Oft waren zu wenig Gefühle in der Handlung untergebracht, sodass man mehr beschreibende als emotionale Passagen hatte. Sehr spannend fand ich dagegen die Menschen, denen Melvin begegnet. Vor allem Sam, Vincent, Byron und Nathaniel mochte ich gern, die mit ihren neuen Identitäten als Vampir, Mumie, Werwolf und Untoter einen spannenden Twist in die Krimigeschichte bringen. Gerade bei diesen Abschnitten hatte ich auch mehr das Gefühl, mitzufiebern. Ebenso sympathisch war mir Melvins bester Freund Wilkie, der ebenfalls ein Geheimnis mit sich trägt, mit dem ich nicht gerechnet hätte.

Die Handlung beginnt als Kriminalfall, da ein geheimnisvoller Mörder immer wieder Frauen in London tötet – auch bekannt als Jack the Ripper. Die Handlung beginnt ziemlich plötzlich, hier hätte ich mir ein wenig mehr Einstieg und Beschreibungen gewünscht. Leider wird aber trotz der vielen Ereignisse keine konstante Spannung aufgebaut, was für mich vor allem an den ständig wechselnden Perspektiven lag.

Nichtsdestotrotz gibt es aber auch einige Plottwists, mit denen ich definitiv nicht gerechnet habe und die mich gut unterhalten haben. Auch das Ende bietet einiges an Spannung und Drama. Prinzipiell bietet sich hier auch ein zweiter Teil an, bisher habe ich dazu aber keine Informationen finden können.

Melbin überfiel eine Gänsehaut, weil plötzlich eine Stimme in seinem Kopf zu hören war. […] Leise zwar, aber unmissverständlich wisperte die Stimme: Geh zum Hafen und folge dem seltsamen Fremden.

Der letzte Rabe des Empire, S. 93.

Mein Fazit

Insgesamt fand ich die Idee und das Setting wirklich toll, leider konnte ich durch die vielen wechselnden Perspektiven nicht wirklich in die Geschichte finden. Auch eine Nähe zu den Protagonisten entstand so leider nicht. Nichtsdestotrotz war „der Rabe des Empire“ eine spannende Unterhaltung und vor allem die Kombination aus Krimi und Fantasy-Roman mochte ich gern.

Daher bewerte ich “Der letzte Rabe des Empire” mit

Eckdaten auf einen Blick

Titel: Der letzte Rabe des Empire
Autor*in: Patrick Hertweck
Hier in Deutschland erschienen: August 2023
Genre: Urban Fantasy
Empfohlen: ab 12 Jahren
ISBN: 978-3-551-32107-7
Seitenzahl der Printausgabe: 480 Seiten
Preis: € als broschierte Ausgabe (z.B. bei Thalia*)

*sponsored post ~ Dieser Post ist in Kooperation mit dem Carlsen Verlag entstanden. Das Buch wurde mir kostenlos für die Rezension zur Verfügung gestellt. Die Fotos sind selbst gemacht und ich gebe meine eigene Meinung wieder. Mehr dazu findet ihr in meinem Kooperationsstatement.

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