New Adult & Romantik Rezensionen

I’m so not over you

Der Roman “I’m so not over you” ist mir vor allem aufgrund der wunderschönen Illustration und der Bewertung von Christina Lauren aufgefallen. Aber auch die Konstellation von zwei queeren, schwarzen Männern fand ich toll, dazu gibt es bisher noch viel zu wenig Repräsentation auf dem deutschen Buchmarkt. Daher war ich sehr gespannt, wie mir die Geschichte von K. und Hudson gefallen würde. Das Ergebnis findet ihr in diesem Beitrag.

Die erste und einzige Regel, um über deinen Ex hinwegzukommen, lautet, nicht auf dessen Nachrichten zu antworten.

I’m so not over you, S. 7.

Worum geht es?

Als Kian von seinem Ex-Freund Hudson um ein Treffen gebeten wird, hofft er heimlich auf eine Liebeserklärung. Aber Hudson fleht ihn an, bei einem Essen mit seinen Eltern ihre Liebe vorzutäuschen. Die Familie hat keine Ahnung, dass sie inzwischen getrennte Wege gehen. Kian stimmt zögernd zu, doch als er auch noch zur Hochzeit von Hudsons Cousine eingeladen wird, möchte er wirklich ablehnen! In letzter Minute gelingt es Hudson, Kian davon zu überzeugen, ihn zu begleiten. Keiner kann leugnen, dass das Knistern zwischen ihnen noch immer da ist. Aber gibt es eine zweite Chance für ihre Liebe? (Klappentext)

Rezension

Die Geschichte wird ausschließlich aus K.’s Perspektive erzählt. Als Protagonisten mochte ich ihn grundsätzlich gern, weil er sehr direkt ist und stets sagt, was er gerade denkt. Gleichzeitig ist er aber auch ziemlich unsicher, emotional und aufbrausend, was manchmal etwas anstrengend war und zu einigen (teils unnötigen, teils witzigen) Situationen geführt hat. Hudson ist dagegen fast schon eher der ruhige Part, der aber ebenfalls ziemlich aufbrausend werden kann – vor allem dann, wenn es um seine Familie geht. Die beiden sind vor allem in finanzieller Hinsicht sehr gegensätzlich, was auch einen wichtigen Handlungsstrang ausmacht und zu einigen Konflikten führt. Als Ex-Paar sind die Vibes von Beginn an da, sodass auch die Tropes fake dating und forced proximity richtig gut funktionieren. Besonders spannend fand ich zudem den Einblick in die queere und die Black Community in Amerika.

Die Handlung setzt einige Monate nach der Trennung der beiden ein. Als dann Hudson auf K. zukommt und ihn um ein Fake Date bittet, um seine Eltern zu überzeugen, folgt ein Desaster auf das nächste. Wirklich tiefgreifende Gespräche (oder eine Aufarbeitung der Trennung, zu der man die Ursache bis zuletzt nicht erfährt) finden nicht statt, dafür gibt es jede Menge witzige, aber auch emotionale Szenen. Die Tiefe hat mir hier trotzdem etwas gefehlt, schade! Zudem tauchen einige Konflikte immer wieder auf, sodass es vor allem im Mittelteil zu einigen Längen kam. Hier hätten es hundert Seiten weniger vermutlich auch getan. Pluspunkte gibt es jedoch für die witzigen Szenen und Dialoge, bei denen ich oft an Bücher wie Heartstopper oder Royal Blue denken musste.

Sprachlich fiel es mir leicht, in die Geschichte einzutauchen. Einige Formulierungen wiederholen sich zwar oft, zugleich bekommtm an so aber einen guten Eindruck von den Charakteren. Highlight ist für mich die Covergestaltung, ich mag das Artwork und die Farbgebung sehr!

I'm so not over you

“Gibt es irgendwas, das du tun kannst, um ihm zu zeigen, dass es dir wirklich Leid tut?”
Natürlich gibt es das. […]
Ich will es nur nicht tun.

I’m so not over you, S. 77.

Mein Fazit

Insgesamt hat mich die Geschichte von K. und Hudson definitiv unterhalten, weil die beiden zusammen einfach so gut viben. Ich hätte mir trotzdem noch etwas mehr Tiefe bzgl. ihrer gemeinsamen Vergangenheit gewünscht, ebenso wie ein paar weniger Längen im Mittelteil. Wer aber gern mal einen authentischen queeren Liebesroman mit Protagonisten aus der Black Community lesen möchte, sollte sich dieses Buch definitiv anschauen.

Daher bewerte ich “I’m so not over you” mit

Eckdaten auf einen Blick

Titel: I’m so not over you
Autor*in: Kosoko Jackson
Hier in Deutschland erschienen: Februar 2024
Genre: Romance, Contemporary, LGBTQIA+
ISBN: 978-3-492-06393-7
Seitenzahl der Printausgabe: 480 Seiten
Preis: 15€ als broschierte Ausgabe (z.B. bei Thalia*)

*sponsored post ~ Dieser Post ist in Kooperation mit dem Piper Verlag entstanden. Das Buch wurde mir kostenlos für die Rezension zur Verfügung gestellt. Die Fotos sind selbst gemacht und ich gebe meine eigene Meinung wieder. Mehr dazu findet ihr in meinem Kooperationsstatement.

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