Das Buch Almost Speechless hat mich schon aufgrund des Themas – selektiver Mutismus – und des wunderschönen Covers begeistert. Aufmerksam wurde ich darauf beim Impress-Bloggerbrunch, es war das erste Buch auf meiner Wunschliste :) Ob mich auch der Inhalt überzeugen konnte, erzähle ich euch heute.
Worum geht es?
Paulina studiert an der Academy of Arts Kreatives Schreiben. Im Geschichten erfinden und Welten beschreiben ist sie richtig gut, nur leider nicht darin, über diese Geschichten zu sprechen, denn Paulina leidet unter selektivem Mutismus. Sobald sie in für sie überfordernde oder unangenehme Situationen gerät, ist sie nicht mehr in der Lage, zu sprechen. So war sie ihr Leben lang eher ein Einzelgänger, bis sie an der AcA tolle Freundinnen gefunden hat, die ihr zur Seite stehen. Trotzdem wirft ihr der Mutismus immer wieder Steine in den Weg, so auch bei der ersten Begegnung mit Adrian, der neu an der Academy ist, jedoch nicht als Student, sondern als Neffe des Hausmeisters. Dazu kommt noch, dass von allen Seiten über ihn getuschelt wird: er habe eine Straftat begangen und sei deswegen an der Academy, sozusagen zum Sozialstundenabbau. Doch je mehr Paulina und Adrian sich kennenlernen, umso mehr fragt sie sich, ob hinter der Bad-Boy-Fassade nicht mehr steckt…
Für Adrian ist die Academy of Arts die letzte Chance. Dank seinem Onkel Elio darf er hier wohnen und arbeiten, bis er achtzehn wird. Aus seiner Heimatstadt Berlin musste er weg, nachdem er beim Sprayen erwischt wurde. Seitdem hat er keine Spraydose mehr angefasst – doch sein Künstlerherz schlägt immer noch. Vor allem, als er Paulinas Geschichten kennenlernt, kann er nicht anders, als zum Stift zu greifen. Unter seinen Händen erwachen Paulinas Charaktere zum Leben…
Rezension
Die Geschichte wird abwechselnd aus Adrians und Paulinas Sicht erzählt. Zusätzlich gibt es immer wieder Abschnitte aus Paulinas aktueller Geschichte, einer Urban Fantasy Story um einen gefallenen Engel. Paulina war mir von Beginn an supersympathisch, ich mochte ihre Art und ihren Humor sehr. Teilweise fand ich sie zwar ein wenig naiv, dann aber wieder wahnsinnig selbstständig und realistisch – eine gute Mischung. Mit Adrian brauchte ich etwas länger, um warm zu werden, vor allem zu Beginn, wo er einfach wütend auf alles und jeden war. Später wurde es dann jedoch besser und zum Ende hin und konnte ich ihn sogar ein wenig verstehen. Die anderen Charaktere – sowohl Adrians Onkel Elio als auch die Freundinnen von Paulina waren mir leider zum Teil etwas farblos, ich wusste da bis zum Ende nicht genau, wer wer ist…
Die Handlung spielt sich überwiegend an der Academy ab, dieses Setting mochte ich wirklich gern. Der Prozess, bei dem Adrian und Paulina sich näher kommen, geschieht langsam, das hat mir aber sehr gut gefallen, da man so einfach mit den beiden mitfiebern konnte. Paulinas Mutismus fand ich – als Außenstehende – zudem gut beschrieben. Die Spannungskurve war ebenfalls realistisch, man hatte nicht das Gefühl, dass es „drüber“ war. Schön!
Sprachlich hatte ich vor allem bei Adrians Perspektive manchmal Schwierigkeiten mit seiner Selbstreflexion, das war mir zu viel unnötiger Input und ich habe ein paar Abschnitte übersprungen. Ansonsten mochte ich die Dialoge und auch die Beschreibungen gern. Das Cover fand ich mit dem Regen/Meerfarbschema ein wenig irreführend, hübsch ist es aber trotzdem auf jeden Fall.
Mein Fazit
Insgesamt hat mich Almost Speechless auf jeden Fall gut unterhalten. Mit Adrian hatte ich ein wenig Schwierigkeiten und seine Gedankengänge waren manchmal etwas zu ausufernd, dafür war Paulina einfach großartig und auch die Geschichte der beiden einfach nur schön.
Daher bewerte ich “Almost Speechless” mit
Eckdaten auf einen Blick
Titel: Almost Speechless
AutorIn: Sina Müller
Hier in Deutschland erschienen: Mai 2021
Genre: New Adult
Empfohlen: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3551303981
Seitenzahl der Printausgabe: 370 Seiten
Preis: 12,99€ als gebundene Ausgabe (z.B. bei Amazon*)
*sponsored post ~ Dieser Post ist in Kooperation mit dem Impress Verlag entstanden. Das Buch wurde mir kostenlos für die Rezension zur Verfügung gestellt. Die Fotos sind selbst gemacht und ich gebe meine eigene Meinung wieder. Mehr dazu findet ihr in meinem Kooperationsstatement.
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