Zugegeben, an der Godkiller-Trilogie hat mich zunächst vor allem das Cover gecatcht: es sieht so genial nach High Fantasy und Magie aus, dass ich sofort begeistert war. Aber auch der Klappentext klang spannend, sodass ich sehr gespannt auf die Geschichte von Kyssen, Inara und Elogast war. Wie sie mir gefallen hat, erzähle ich euch in diesem Beitrag.
Es war schwer, einen Gott in seinem Element zu töten.
Godkiller, S. 21.
Worum geht es?
Die unaufhaltsame Kyssen hat sich das Töten von Göttern zu ihrem Beruf gemacht. Doch eines Tages trifft sie auf einen Gott, den sie nicht töten kann: Skedi, der Gott der Notlügen. Er ist an das junge adelige Mädchen Inara gebunden, das ohne ihn sterben würde. Gemeinsam müssen sie nach Blenraden reisen – die letzte Stadt, in der es noch wilde Götter gibt. Der ehemalige Ritter Elogast hat dasselbe Ziel, aber auch ein großes Geheimnis: In seinen Händen liegt das Schicksal des Landes. Nichts ahnend, was im Herzen von Blenraden lauert, tritt die ungleiche Gruppe ihre Reise an … (Klappentext)
Rezension
Die Geschichte wird abwechselnd aus vier verschiedenen Perspektiven erzählt: der Godkillerin Kyssen, dem ehemaligen Ritter Elogast, dem Adelsmädchen Inara und Skedi, dem Gott der Notlügen. Durch die verschiedenen POVs bekommt man einen spannenden Einblick in die Welt von Middren. Kyssen war mir zu Beginn nicht so wirklich sympathisch, obwohl man direkt im Prolog viel über ihre Beweggründe erfährt. Erst im letzten Drittel wurde sie mir sympathischer, als sie sich nicht mehr ganz so widerspenstig verhalten hat. Spannend fand ich hier, dass ihr rechter Unterschenkel amputiert ist – eine disabled person, die die Protagonistin einer High Fantasy Geschichte ist, ist absolut genial! ❤ Von Beginn an sympathischer waren dagegen Inara, Elo und Skedi. Alle drei POVs bieten ganz unterschiedliche Sichtweisen, vor allem Skedi als Gott, der zwischen Eigennutz und Zuneigung zu Inara hin und her gerissen ist, fand ich spannend. Einziger Kritikpunkt war für mich hier Inara, die zunächst als Kind beschrieben wird, für mich aber deutlich erwachsener handelt. Zudem gibt es im letzten Viertel plötzlich eine “Lovestory”, die für mich absolut unnötig war und irgendwie aus dem Nichts kommt. Das war für mich nicht ganz stimmig.
Die Geschichte beginnt mit einem prägenden Erlebnis aus Kyssens Kindheit fünfzehn Jahre zuvor und springt dann in die Gegenwart. Nach und nach lernt man die POVs kennen und läuft mit ihnen mit, bis sie nach dem ersten Viertel aufeinandertreffen. Diese “Anlaufzeit” fand ich relativ lang und teilweise auch zäh. Zugleich findet nämlich kaum Infodump statt und man muss sich allein durch “show, don’t tell” in der Welt zurechtfinden, was gar nicht so leicht ist. Nach hundert Seiten war ich dann aber drin und konnte mit der Gruppe mitfiebern. Vor allem die zweite Hälfte des Buchs wurde dann auch wirklich spannend. Hier gilt also: dran bleiben, auch wenn es am Anfang sehr komplex ist! In der zweiten Hälfte gibt’s dann einiges an Spannung, Action und Plottwists, sodass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Vor allem den Showdown am Ende fand ich extrem gut gemacht und der Cliffhanger macht definitiv Lust auf die Fortsetzung.
Sprachlich fiel es mir grundsätzlich leicht, mich in Middren zurechtzufinden. Es finden immer wieder telepathische Dialoge statt, die kursiv hervorgehoben sind. Das ist zunächst kurz verwirrend, aber man kommt schnell rein. Kritisch sehe ich hier jedoch die Bezeichnung von Kyssen als “Godkillerin”. Der englische Begriff, der dann aber gegendert wird, klingt für mich ziemlich furchtbar. Hier hätte ich zum Beispiel “Gottestöterin” deutlich ästhetischer gefunden. Das ist aber natürlich subjektiv.
Er hatte nicht mehr lange zu leben […]. Aber zumindest hatte er jetzt jemanden, an dessen Seite er kämpfen konnte, auch wenn er in tausend Jahren nicht gedacht hätte, dass es ein Gott, eine Godkillerin und ein junges Mädchen sein würden.
Godkiller, S. 314.
Mein Fazit
Insgesamt hat mir der Auftaktband der Godkiller-Trilogie also definitiv gefallen, auch wenn ich einige Kritikpunkte habe. Auf der Habenseite stehen spannende und besondere Charaktere sowie ein innovativer Weltenbau, krasse Plottwists und ein fieser Cliffhanger, dem gegenüber steht ein eher zäher Einstieg und eine zu Beginn sehr unsympathische Protagonistin sowie eine fragwürdige Lovestory. Nichtsdestotrotz möchte ich die Reihe definitiv weiterverfolgen (vor allem nach dem Cliffhanger!), von mir gibt’s also trotz Kritk eine Leseempfehlung.
Daher bewerte ich “Godkiller” mit
Eckdaten auf einen Blick
Titel: Godkiller
Autor*in: Hannah Kaner
Hier in Deutschland erschienen: Februar 2024
Genre: High Fantasy
ISBN: 978-3-492-70921-7
Seitenzahl der Printausgabe: 448 Seiten
Preis: 18€ als broschierte Ausgabe (z.B. bei Thalia*)
*sponsored post ~ Dieser Post ist in Kooperation mit dem Piper Verlag entstanden. Das Buch wurde mir kostenlos für die Rezension zur Verfügung gestellt. Die Fotos sind selbst gemacht und ich gebe meine eigene Meinung wieder. Mehr dazu findet ihr in meinem Kooperationsstatement.
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