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Morgane Moncomble & die Liebe zu Paris

Mit Morgane Moncomble hat eine Französin den Weg in die deutschen New-Adult-Regale gefunden. Der erste Band ihrer Never-Reihe erschien im September 2019, Band 2 jetzt aktuell im März 2020. Im Gespräch mit Morgane, das bereits zur Frankfurter Buchmesse stattfand, geht es um den ersten Band, aber auch ihre Liebe zu Paris und zu Büchern im Allgemeinen. Einen weiteren Part des Interviews könnt ihr übrigens drüben bei Lara finden, die das Interview auch geführt hat. ❤ Am Ende des Beitrags findet ihr noch eine Kurzrezension zum ersten Band.

Interview mit Morgane Moncomble

Lass uns über dein Buch Never too Close sprechen! Beide ProtagonistInnen haben besondere Berufe, er ist Feuerwehrmann, sie studiert Modedesign. Wie bist du auf diese Charaktere gekommen?

Bei Violette war das ganz einfach. Jede meiner Protagonistinnen hat ein wenig von mir. Ihre Liebe für Mode ist das, was mich mit Violette verbindet. Für lange Zeit wollte ich Stylistin oder Modedesignerin werden. Ich liebe Mode und ich liebe vor allem Lingerie – genau wie Violette . Bei Loan – ich weiß es gar nicht genau. Ich wollte für ihn einen ehrbaren Beruf. Einen Beruf, wo er Menschen helfen und retten kann – auch aufgrund seiner Vergangenheit. Nach dem, was mit seiner Familie und vor allem seiner Mutter passiert war, schien mir das einfach zu passen.

Es gibt zwei Zeitstränge in deinem Buch. Einmal die Vergangenheit, in der sich die beiden kennen lernen und dann die Gegenwart. Mit welchem Zeitstrang hast du dich zuerst auseinandergesetzt?

Mit dem ersten Aufeinandertreffen im Fahrstuhl ihres Wohnhauses. Es war mir sehr wichtig, genau zu erklären, wie ihre Beziehung begonnen hat und wie sie sich so entwickeln konnte. Denn sie kennen sich ja erst anderthalb Jahre, sind sich aber unglaublich nah. Ich wollte einfach erklären, wie diese unglaubliche Nähe in so kurzer Zeit zustande kam. Außerdem wollte ich erklären, was mit Lucie (Loans Ex-Freundin) passiert. Es schien mir einfach wichtig, die Regeln ihrer Beziehung zu erklären, damit man als LeserIn nachvollziehen kann, wie sich alles entwickelt hat.

Warum spielt die Geschichte in Paris?

Ganz einfach: Ich lebe in Paris und sie ist meine absolute Lieblingsstadt. Zugegeben, ich kenne nicht die ganze Stadt, was etwas seltsam ist, da ich schon immer am Rand von Paris gelebt habe, aber ich denke, es ist eine ganz bezaubernde und auch romantische Stadt. Ich liebe die Architektur, die kleinen, versteckten Orte, das Essen. Oh mein Gott, das Essen: Ich liebe den Tee, den Wein, die Macarons! Die ganze Atmosphäre ist einfach toll und ich denke, Paris eignet sich perfekt, um sich zu verlieben. 

Außerdem fand ich es toll, Paris den Menschen näher zu bringen, die noch nie dort waren. Denn durch Bücher lernt man auch die Orte besser kennen, an denen die Geschichte spielt. Wenn ich Bücher von amerikanischen Autoren lese, die in Paris spielen, wird die Stadt sehr klischeehaft beschrieben. Wir tragen nicht die ganze Zeit Baskenmützen! Ich kann da oft nur mit den Augen rollen bei diesen ganzen Klischees.

Du sitzt also nicht ständig in einem kleinen Café direkt am Eiffelturm, trinkst Café Latte und kaufst Baguette?

Nein, leider nicht. Es tut mir Leid, dich da enttäuschen zu müssen. Ich liebe Coffee Shops und sitze auch manchmal in Cafés – aber nicht jeden Tag und nicht ständig vis-à-vis vom Eiffelturm. Immerhin bietet Paris so viel mehr – es gibt so viele unterschiedliche Stadtviertel. Teilweise intellektuell und traditionell, und dann wieder so absolut anders, dass es schwer fällt zu glauben, man wäre noch in Paris. Gerade diese Mischung finde ich toll, auch in Bezug auf die Kunst in Paris.

Du magst ja besonders Fantasybücher. Welches Buch hast du zuletzt gelesen – und war es ein Fantasybuch?

Zuletzt habe ich Das Lied des Achill (via Amazon*) von Madline Miller gelesen. Ich fand es absolut großartig, ich habe geweint beim Lesen. Momentan schreibe ich meine Masterarbeit über griechische Mythologie, da hat das natürlich auch thematisch super gepasst. Ich war einfach absolut fasziniert. Es ist eine wunderschöne Liebesgeschichte und ein wunderschöne Neuerzählung dieses Mythos.

Also dürfen wir vielleicht in der Zukunft ein Fantasy- oder ein Science-Fiction-Buch von dir lesen?

Mal schauen – ich hoffe es sehr.

Das war also das Interview mit Morgane – eine supersypathische Autorin ❤ Wer jetzt Lust auf den Roman bekommen hat, für den folgt hier noch eine Kurzrezension zum ersten Band. Eine detailliertere Rezension gibts zum Beispiel drüben bei Yvonne oder bei Paula.

Kurzrezension zu “Never Too Close”

Der schwarze Thron

In Never Too Close geht es um Violette, die aufgrund einer Aufzugpanne auf Loan trifft. Die beiden sind sich sofort sympathisch und werden beste Freunde, ziehen schließlich sogar zusammen. Doch obwohl Violette häufig mit ihm in einem Bett schläft und sie sich sehr nah sind, kommen sie nicht zusammen. Als Violette jedoch Angst hat, mit ihrem neuen Freund ihr erstes Mal zu erleben und ihn dabei zu enttäuschen, fragt sie Loan um “Hilfe”…

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Violette und Loan erzählt. Während Violette quirlig und emotional ist, ist Loan der ruhige Gegenpol. Zusammen sind sie ein wahnsinnig süßes Gespann, das ihren Freunden sogar ziemlich auf die Nerven geht. Die Sprache von Morgane ist sehr angenehm zu lesen und die ganze Geschichte “liest sich so weg”, im besten Sinne. Ich mochte alle Charaktere in dem Buch und musste zwischendrin auch ein Tränchen verdrücken.

Ich bin daran gewöhnt, dass er kaum lächelt, aber seine Augen hören normalerweise nie auf zu sprechen – so, als hätte er viele Dinge zu sagen, die jedoch zu kostbar sind, um sie laut auszusprechen.

Never Too Close, S. 143.

Mein Fazit

Never too Close ist ein herzerwärmender NA-Roman, der mit tollen Charakteren punktet. Der Grund, aus dem die beiden zueinander finden, war mir leider etwas zu konstruiert und auch sonst sind einige Reaktionen wie aus einer schlechten RomCom, trotzdem hatte ich viel Spaß beim Lesen und freue mich auf den zweiten Band, Never too Late.

Daher bewerte ich “Never Too Close” mit

Eckdaten auf einen Blick

Titel: Never Too Close
Autor: Morgane Moncomble
Hier in Deutschland erschienen: September 2019
Genre: New Adult
Empfohlen: ab 16 Jahren
ISBN: 3736311222
Seitenzahl der Printausgabe: 464 Seiten
Preis: 12,90€ als broschierte Ausgabe (z.B. bei Amazon*)

2 Kommentare

  • Reply
    Never too Late - Himmelsblau.org
    8 April, 2020 at 14:00

    […] Never too Close und Never too Late lassen sich übrigens unabhängig voneinander lesen, da jeder Band ein anderes Paar im Fokus hat. Wenn ihr jedoch lieber etwas über den ersten Band wissen wollt, könnt ihr euch diesen Beitrag gern einmal anschauen, der heute Vormittag erschienen ist: Morgane Moncomble & die Liebe zu Paris [& Kurzrezension „Never too Close] […]

  • Reply
    Das war mein April 2020 - Himmelsblau.org
    13 Mai, 2020 at 10:00

    […] Never too Close – 4 Sterne (Rezension) […]

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