
Wer hier schon länger mitliest, weiß, dass ich von Brandon Sanderson eigentlich jedes Buch lese, ohne vorher einen Blick auf den Klappentext zu werfen. Hier sieht man aber ja schon am Cover, dass es ein Band für die Magic-Reihe ist. Magic ist ein deckbasiertes Kartenspiel, zu dem schon seit mehreren Jahren immer wieder einzelne Geschichten veröffentlicht werden. Die Kinder des Namenlosen ist der 72. Band. Zum Glück sind die Bücher jedoch meist unabhängig voneinander lesbar, sodass ich mich ganz auf die Geschichte konzentrieren konnte. ❤ Und für alle Leser, die mit Magic nichts anfangen können, ist es einfach ein unterhaltsamer Fantasy-Roman.
Dann kam die zweite Finsternis sie holen: eine reine, unentrinnbare Schwärze. Trotz aller Versicherungen […] wusste sie, dass etwas Schreckliches sie aus dieser Dunkelheit heraus beobachtete.
Die Kinder des Namenlosen, S. 7.
Worum geht es?
Tacenda lebt mit ihrer Schwester Willia und ihren Eltern im Dorf Verlasen in den Anfurten. Das Dorf wird immer wieder von Monstern aus dem Wald heimgesucht. Doch seit die Zwillinge da sind, gibt es Hoffnung: beide sind in der Lage, mit ihrem Gesang die Monster fernzuhalten. Doch für ihre Gabe mussten sie ein Opfer bringen: Tacenda ist blind am Tag, Willia bei Nacht.
Zu Beginn der Geschichte geschieht jedoch etwas Unerwartetes: ihre Familie und alle Dorfbewohner werden von geheimnisvollen Geistern getötet, bis auf Tacenda. Betäubt von Kummer und Schmerz macht sie sich auf den Weg zu Davriel Cane, dem Fürsten des Landes, um ihn zur Rede zu stellen – denn sie glaubt, dass er die Dorfbewohner getötet hat. Der lebt mit einigen Dämonen, die er zu seinen Zwecken beschworen hat, in seinem Landsitz und ist sehr überrascht, auf Tacenda zu treffen. Doch er kann sie von seiner Unschuld überzeugen und gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem wahren Täter. Und sie müssen sich beeilen, dann die Zeit läuft ihnen davon…
Rezension
Die Geschichte ist abwechselnd aus der Perspektive von Tacenda und Davriel geschrieben. So erfährt man vor allem einiges über die Beweggründe des Fürsten, der ein dunkles Geheimnis in sich trägt. Der Schreibstil ist flüssig, die Geschichte ist spannend geschrieben, an einigen Stellen aber auch sehr lustig. Ein wenig war ich von den deutschen Namen irritiert (beispielsweise dem Dämon Knirschgnar), aber man gewöhnt sich daran. Dazu kommt, dass mir einiges “zu schnell” gelöst wurde, was aber vermutlich an einer in etwa vorgegebenen Seitenzahl lag. Von Sanderson ist man ja sonst 600+ Seiten gewöhnt.
Übrigens finde ich das Cover leider nicht ansprechend. Wäre es kein Buch von Brandon Sanderson gewesen, hätte ich es vermutlich nicht in Erwägung gezogen. Zwar ist die Illustration wirklich schön (und passend!), aber das Layout insgesamt sieht auf mich eher “veraltet” aus – ihr wisst, was ich meine :)

Es war so schwer, Wärme in der Finsternis zu finden. Doch wenn die Nacht kalt wurde und die Finsternis einen holen kam, war das die Zeit, in der man ein Feuer entzünden musste.
Die Kinder des Namenlosen, S. 254.
Und sich so sein eigenes Licht schaffte.
Mein Fazit
Insgesamt hat mich Die Kinder des Namenlosen gut unterhalten. Die Charaktere waren sowohl interessant als auch witzig und die Idee der Magie sowie das Setting sehr faszinierend. Vor allem Davriel Cane war mir sehr sympathisch. Der Schreibstil ist – wie bei Sanderson gewohnt – flüssig und spannend. Aufgrund der eher kürzeren Geschichte bleiben einige Aspekte zu oberflächlich, trotzdem hatte ich viel Spaß beim Lesen.
Daher bewerte ich “Die Kinder des Namenlosen” mit
Eckdaten auf einen Blick
Titel: Die Kinder des Namenlosen
Autor: Brandon Sanderson
Hier in Deutschland erschienen: April 2020
Genre: Fantasy
Empfohlen: keine Angabe
ISBN: 3453320948
Seitenzahl der Printausgabe: 272 Seiten
Preis: 12,99€ als Taschenbuchausgabe (z.B. bei Amazon*)
*sponsored post ~ Dieser Post ist in Kooperation mit dem Heyne Verlag entstanden. Das Buch wurde mir kostenlos für die Rezension zur Verfügung gestellt. Die Fotos sind selbst gemacht und ich gebe meine eigene Meinung wieder. Mehr dazu findet ihr in meinem Kooperationsstatement.
2 Kommentare
Aleshanee
22 Mai, 2020 at 20:06Hi!
Ich hab ja von Brandon Sanderson bisher noch nichts gelesen und auch die Magic Reihe ist bisher an mir vorüber gegangen … allerdings kenne ich das Kartenspiel von früher, da haben wir es sehr oft gespielt – mittlerweile leider nur noch sehr selten.
So richtig Spaß an der Geschichte hatte ich irgendwie nicht, auch wenn ich es nicht schlecht fand. Aber da muss man wahrscheinlich mehrere Bände lesen, um so richtig in dieser Welt anzukommen, dann könnte es sicher richtig gut sein :)
Liebste Grüße, Aleshanee
Das war mein Mai 2020 - Himmelsblau.org
11 Juni, 2020 at 08:11[…] Die Kinder des Namenlosen – 4 Sterne (Rezension) […]