
Die Bücher von Meike Werkmeister habe ich auf dem Schirm, seit ich letztes Jahr Der Wind singt unser Lied gelesen habe. Mit Das Glück riecht nach Sommer ist im Mai der vierte Roman erschienen, der am Meer spielt. Wie mir die Geschichte von Ina und ihre Reise von Sankt Peter Ording nach Hamburg gefallen hat, erzähle ich euch in diesem Beitrag.
Solange ich werder einen Job noch eine Wohnung hatte, blieb mir nichts als dieses Fleckchen Erde mit seinen störrischen Bodenflechten und bemoosten Steinen und von Unkraut umgebenen Obstbäumen.
Das Glück riecht nach Sommer, S. 98.
Worum geht es?
Ina hat nach ihrem Medizinstudium eine Stelle an einem Krankenhaus in Husum angenommen. Doch wirklich glücklich ist sie dort nicht. Als schließlich ihr männlicher Kollege die Beförderung bekommt, für die Ina geeigneter gewesen wäre, kündigt sie und fährt spontan nach Hamburg, um sich dort eine Stelle zu suchen. Doch weder die Wohnungs- noch die Arbeitssuche ist in Hamburg einfach. Als Übergang kommt sie in einer Gartenlaube am Alsterfleet unter. Und während sie versucht, ihr Leben wieder zurechtzurücken, muss sie sich fragen, welche Menschen darin einen Platz finden sollen.
Rezension
Die Geschichte wird vollständig aus Inas Perspektive erzählt. Ina kannte ich bereits aus den vorherigen Romanen, vor allem in “Der Wind singt unser Lied” spielt sie in Tonis Geschichte eine nicht unwesentliche Rolle. Als Protagonistin lernt man sie jedoch nochmal von einer ganz anderen Seite kennen. Ich mochte Ina gern, sie ist sehr pragmatisch, aber auch ein wenig wagemutig. Zugleich ist sie aber auch sehr familienbewusst und organisiert, womit sie mir sehr ähnlich ist. Vielleicht rührt die Sympathie auch daher. ❤ Die anderen Charaktere, die Ina kennen und zum Teil lieben lernt, sind wunderbar vielseitig, stehen aber nicht im Vordergrund. Trotzdem machen sie die Geschichte einfach bunter, vor allem die Besitzer:innen der anderen Gartenlauben habe ich ins Herz geschlossen.
Besonders gefallen hat mir, dass die Liebesgeschichte hier nicht im Vordergrund steht – sie läuft eher nebenbei, der Fokus liegt definitiv auf Inas Suche nach sich selbst. Dabei treten gleich zwei Männer in ihr Leben. Ich persönlich hätte mir den anderen Protagonisten gewünscht, aber das ist definitiv subjektiv. Mehr Pagetime hätte ich mir jedoch von Inas Familie gewünscht. Vor allem die Beziehung zu ihrer Schwester scheint sehr spannend zu sein, kommt (für mich) aber zu kurz.
Während die vorherigen Romane alle direkt am Meer gespielt haben, geht es in dieser Geschichte überwiegend nach Hamburg. Trotzdem kommen Sommer- und Urlaubgsgefühle beim Lesen auf, allerdings mochte ich die vorherigen Geschichten vom Setting her einfach ein Stück mehr.
Sprachlich konnte mich Meike wieder von der ersten Seite an abholen. Wunderbare Beschreibungen, manchmal witzige und manchmal ernsthafte Dialoge – jedes Buch von Meike ist für mich wie Nach-Hause-kommen. Das Cover schließt von der Typographie her an die Vorgänger an, das Motiv erinnert ein wenig an eine Wildblumenwiese, was wunderbar zum Schrebergarten passt.

Ich würde diesen Geruch nach feuchter Wiese am Morgen vermissen. […]
Das Glück riecht nach Sommer, S. 414.
Die laute Stille der Stadt in der Nacht.
Mein Fazit
Insgesamt ist auch der vierte Roman von Meike wieder wie eine kleine Auszeit vom Alltag: Hamburg- und Schrebergartenliebe, dazu eine authentische Protagonistin, die auf der Suche nach sich selbst ist. Von meiner Seite aus die perfekte Urlaubslektüre, trotz kleiner Einschränkungen.
Daher bewerte ich “Das Glück riecht nach Sommer” mit
Eckdaten auf einen Blick
Titel: Das Glück riecht nach Sommer
Autor:in: Meike Werkmeister
Hier in Deutschland erschienen: April 2022
Genre: Belletristik
ISBN: 978-3-442-49274-9
Seitenzahl der Printausgabe: 464 Seiten
Preis: 11€ als Taschenbuchausgabe (z.B. bei Thalia*)
*sponsored post ~ Dieser Post ist in Kooperation mit dem Goldmann Verlag entstanden. Das Buch wurde mir kostenlos für die Rezension zur Verfügung gestellt. Die Fotos sind selbst gemacht und ich gebe meine eigene Meinung wieder. Mehr dazu findet ihr in meinem Kooperationsstatement.
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