
Manchmal gibt es Bücher, die hat man schon seit der Ankündigung auf der Wunschliste und freut sich darauf – und dann liest man sie nicht und sie warten im Regal auf “ihren” Moment. So ging es mir mit “Wie sagt man ich liebe dich“. Ich kann gar nicht sagen, warum das der Fall war, Tatsache ist: die Geschichte von Maelys wartete zwei Jahre auf seinen großen Moment. Wie mir die Geschichte von Maelys und Valérie gefallen hat, erzähle ich euch in diesem Beitrag.
In dem Roman tauchen übrigens Charaktere aus die Wolkenfischerin wieder auf, der mir auch bereits gut gefallen hat. Dort geht es um die große Schwester von Maelis, Gwen. Das Buch habe ich euch vor vier Jahren bereits rezensiert.
Sie verschenkte ihre Liebe aus dem Bauch heraus und ohne groß darüber nachzudenken. Zu schnell und leichtfertig, wenn es nach Valérie ging, die gerne behauptete, ihre Nichte streue ihre Liebe wie Konfetti in die Welt.
Wie sagt man ich liebe dich, S. 261.
Worum geht es?
Die gehörlose Maelys Durant ist eigentlich Kunststudentin in Paris. Als dann jedoch ihre Tante Valérie, bei der sie lebt, mit der Miete in Rückstand gerät, legt sie ihr Studium auf Eis und porträtiert stattdessen Touristen, um der Zangsräumung zu entgehen. Eines Tages bekommt sie ein unfassbares Angebot: Der Portugiese António bietet ihr an, mit ihm nach Lissabon zu reisen und dort seinen Großvater zu porträtieren – für 15.000€. Kurzerhand reisen Maelys und ihre Tante nach Lissabon. Und während Maelys dort noch einmal ein ganz neues Leben kennenlernt und sich mehr und mehr zu António hingezogen fühlt, kommt sie dabei unwissentlich auch der Vergangenheit ihrer geheimnisvollen Tante auf die Spur…
Rezension
Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt. Eine Ebene spielt 2019 und dreht sich vor allem um Maelys und António, die zweite spielt 1966 und erzählt vom Leben der jungen Valérie Aubert, die ihre Heimat in der Bretagne verlässt, um das mondäne Paris kennenzulernen und dort auf Frédo trifft, der sie von Beginn an verzaubert. Alle vier Protagonist:innen sind ganz wunderbar gezeichnet. Am liebsten mochte ich Maelys, deren Gehörlosigkeit sehr authentisch in die Geschichte eingewoben wurde. Aber auch die junge Valérie konnte mich sehr begeistert. Besonders spannend finde ich hier, dass man Valérie in zwei Altersstufen kennenlernt und nach und nach versteht, warum die ältere Valérie so geworden ist. Die Zeitebenen sind dabei kapitelweise miteinander verwoben, sodass man immer hin und her springt.
Die Handlung spielt teilweise in Paris und teilweise in Lissabon, ein kleiner Teil zudem auch in der Bretagne. Alle Orte vermitteln pures Fernweh, man möchte beim Lesen nur zu gern in den nächsten Flieger steigen. Die Handlungsstränge bauen sich nur langsam auf und beide bergen für sich einen ganz eigenen dramatischen Höhepunkt. Während ich diesen bei Valérie sehr nachvollziehbar fand, war er mir bei Maelys einfach zu “leicht gemacht”. Da hätte ich mir eine andere Lösung gewünscht, aber das ist mit Sicherheit subjektiv.
Sprachlich konnte mich die Autorin von der ersten Seite an abholen, man war sofort mittendrin in Paris. Auch das Cover gefällt mir gut, wobei ich mir hier mehr Bezug zum Malen, das eine große Rolle spielt, gewünscht hätte.

Aber was zum Teufel war so schlimm an ein bisschen Konfetti, wenn es das Leben bunter machte?
Wie sagt man ich liebe dich, S. 261.
Mein Fazit
Insgesamt ist die Geschichte von Maelys und Valérie ein wunderbarer Fernweh-Roman für alle Fans von Lissabon, Paris und generell einfach Sehnsuchtsorten. Bis auf das unnötige Drama in Maelys Geschichte konnte mich die Handlung komplett überzeugen und wartet mit authentischen, sympathischen Protagonist:innen auf. Definitiv eine Leseempfehlung!
Daher bewerte ich “Wie sagt man ich liebe dich” mit
Eckdaten auf einen Blick
Titel: Wie sagt man ich liebe dich
Autor: Claudia Winter
Hier in Deutschland erschienen: Juni 2020
Genre: Belletristik
Empfohlen: keine Angabe
ISBN: 3442490839
Seitenzahl der Printausgabe: 480 Seiten
Preis: 9,99€ als Taschenbuchausgabe (z.B. bei Amazon*)
*sponsored post ~ Dieser Post ist in Kooperation mit dem Goldmann Verlag entstanden. Das Buch wurde mir kostenlos für die Rezension zur Verfügung gestellt. Die Fotos sind selbst gemacht und ich gebe meine eigene Meinung wieder. Mehr dazu findet ihr in meinem Kooperationsstatement.
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