Grundlage jeder wissenschaftlichen Arbeit: lesen, lesen, lesen…
Sobald ich Freunde, Bekannte oder Verwandte treffe, die ich länger nicht gesehen habe, wird früher oder später imm die gleiche Frage gestellt: Und, wie läuft es so mit der Diss?
Ganz gut, denke ich. Ich erkenne einen roten Faden, weiß prinzipiell, woraus das Ganze hinauslaufen soll, muss es nur noch ausführlicher begründen und natürlich ausformulieren. Vor zwei Wochen hatte ich ein Gespräch mit meiner Doktormutter, die der Meinung ist, ich könnte tatsächlich etwas Neues entdeckt haben, worauf vorher noch keiner gekommen ist. Ich promoviere in Linguistik. Da ist das gar nicht so leicht, etwas Neues rauszufinden ;)
Trotzdem habe ich manchmal ein wenig das Gefühl, zu schwimmen, ohne ein Ufer zu sehen. Immer, wenn ich gerade den Bücherstapel aus der Bibliothek etwas abgearbeitet habe, kommen neue Bücher und Verweise dazu, und es geht von vorn los. Sich da immer selbst zu motivieren, ist schwer, das könnt ihr mir glauben. ._. An manchen Tagen sitze ich dann vorm Laptop und starre auf das offene Textdokument, aber viel bei rumkommen tut nicht. An anderen Tagen läuft es dann besser und ich schaffe zwei bis drei neue Seiten.
Insgesamt habe ich bisher 135 Seiten mit über 30.000 Wörtern gefüllt, 11 Abbildungen selbst erstellt und 26 Tabellen aufgezeichnet. In meinem Literaturprogramm sind 138 Titel abgelegt. Ich habe über 500 ausgefüllte Fragebögen, die noch ausgewertet werden wollen. Und das ist noch lange nicht das Ende. Aber ich weiß immerhin so langsam, wo es hingehen soll.
Und wenn mich wieder jemand fragt: “Und, wie läuft es mit der Diss?” werde ich sagen:
“Ganz gut.” :)
4 Kommentare
Anne
9 Mai, 2014 at 10:53Durchhalten, du schaffst das schon! Motivation wird auch völlig überbewertet ;-D
Melli
9 Mai, 2014 at 18:18Hallo, bin gerade über die Blogger Lounge zu dir gestoßen, weil ich wissen wollte, was oder besser wer denn hinter dem Metzler steckt – und dann auch noch daneben Gesprochene Sprache :D Und wir Linguisten müssen ja zusammenhalten :)
Darf ich fragen, wozu du promovierst? (solltest du es irgendwo stehen haben, dann entschuldige bitte, ich sitze eigentlich gerade an einer Hausarbeit und versuche verzweifelt alles Mögliche über Konstituentenstellung in Mixe-Zoque-Sprachen herauszufinden und bin daher noch nicht zum Durchforsten deines Blogs gekommen – wird aber nachgeholt ;)
Liebe Grüße und viel Erfolg!
Melli
Missi
9 Mai, 2014 at 18:43Oh, eine Gleichgesinnte :D Ich promoviere zum Thema “Die doppelten Perfektformen in der gesprochenen Sprache”, also generell Themenbereich Sprachwandel :)
Aki
10 Mai, 2014 at 10:40Schön, dass es so gut voran geht. :)