Stell dir vor, du bist ein Mensch, der Katzen mehr als alles auf der Welt hasst, und brauchst zugleich unbedingt einen Job. Und der einzige Job, der sich bietet, ist der, in einem Katzencafé zu arbeiten. Genau in dieser Situation befindet sich Nagore, die Protagonistin aus Das Café der Weisen Katzen. Wie mir ihr Weg zum und ins Katzencafé gefallen hat, erzähle ich euch in diesem Beitrag.
Auch wenn du anders bist,
Das Café der weisen Katzen, S. 85.
sogar wenn du die widerspenstigste Katze des ganzen Rudels bist,
wird es immer jemanden geben, der dich liebt.
Worum geht es?
Nagore steht vor den Scherben ihrer Existenz. Ihr Freund hat sie für eine halb so alte Frau verlassen und damit ist auch die Arbeit in der gemeinsamen Galerie Geschichte. Hals über Kopf flieht Nagore aus London und kehrt in ihr Heimatland Spanien, nach Barcelona, zurück. Dort kann sie sich geradeso eine kleine Wohnung leisten, doch die Suche nach einem Job gestaltet sich schwierig. Da kommt ihre beste Freundin mit der Lösung: in einem bald eröffnenden Katzencafé wird noch eine Bedienung gesucht. Das einzige Problem: Nagore hat eine Katzenphobie. Doch sie ist dringend auf das Geld angewiesen, weshalb sie den Job annimmt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten freundet sich sich langsam mit den Katzen und auch mit der Besitzerin des Cafés an. Und als plötzlich eine achte Katze im Café auftaucht, beginnt Nagore sich zu fragen, ob dieser Job nicht mehr ist, als nur eine Möglichkeit, die Miete zu zahlen…
Rezension
Die Geschichte wird aus Nagores Perspektive erzählt. Zu Beginn der Handlung wirkt sie recht antriebslos und hilflos, was aber auch bei ihrer Hintergrundgeschichte verständlich ist. Vor allem ihren Zugang zu den Katzen fand ich supersympathisch und niedlich, aber auch generell ihr Umgang mit Menschen war für mich sehr nachvollziehbar, da sie eher zurückhaltend und misstrauisch ist, was neue Bekanntschaften und Dinge angeht. Manchmal gab es mir aber einfach zu wenig Innensicht in ihre Gedanken und Gefühle, hier hätte ich mir mehr Nähe zum Charakter gewünscht. Besonders liebevoll wurden die acht Katzen im Neko Café beschrieben, man hatte beim Lesen richtig das Gefühl, als seien es eigenständige Personen.
Die Handlung steht eigentlich fast im Hintergrund und wird bei der Inhaltsangabe schon fast erklärt. Das Wesentliche in der Geschichte sind die Lebensweisheiten, die von Menschen und Katzen vermittelt werden. Ich habe kurz überlegt, ob ich besonders schöne Sätze anstreichen soll, weil sie so weise geklungen haben. Der Hauptaugenmerk liegt dabei auf Themen wie Selbstliebe, Akzeptanz und dem, was wir von Katzen lernen können.
Besonders unterstützt werden diese Themen durch den schönen Schreibstil der Autorin. Man fliegt geradeso durch die Seiten. Die schönen Illustrationen der Katzen passen wunderbar dazu. Auch das Cover gefällt mir sehr, ich mag die Kombi aus Metallic und Pastellfarben gern. Allerdings fand ich das Originalcover (auch mit einer Katzenzeichnung) noch etwas stimmiger zur Thematik.
Sei aufmerksam, und du wirst sehen,
Das Café der weisen Katzen, S. 102.
wie viele Gelegenheiten sich dir bieten.
Mein Fazit
Insgesamt ist das Café der weisen Katzen eine zarte, ruhige Geschichte über das Finden zu sich selbst und all den Dingen, die wir Menschen von Katzen lernen können. Die Geschichte ist philosophisch und man kann viel zwischen den Zeilen herauslesen, was mir sehr gefallen hat. Lediglich Nagore als Protagonistin war mir etwas zu steif, doch das gleichen die vielen menschlichen und tierischen ProtagonistInnen definitiv aus. Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung!
Daher bewerte ich “Das Café der weisen Katzen” mit
Eckdaten auf einen Blick
Titel: Das Café der weisen Katzen
Autor: Anna Sólyom
Hier in Deutschland erschienen: Mai 2021
Genre: Belletristik
ISBN: 978-3453425293
Seitenzahl der Printausgabe: 160 Seiten
Preis: 10€ als gebundene Ausgabe (z.B. bei Amazon*)
*sponsored post ~ Dieser Post ist in Kooperation mit dem Heyne Verlag entstanden. Das Buch wurde mir kostenlos für die Rezension zur Verfügung gestellt. Die Fotos sind selbst gemacht und ich gebe meine eigene Meinung wieder. Mehr dazu findet ihr in meinem Kooperationsstatement.
Ein Kommentar
Monthly Read - Mai 2021 - Himmelsblau.org
6 Juni, 2021 at 17:30[…] Das Café der weisen Katzen von Anna Sólyom (4 Sterne – Rezension) […]