Fantasy & Dystopie Rezensionen

Six Crimson Cranes #2: Der Schwur des Drachen

Der erste Teil der Six Crimson Cranes Dilogie konnte mich vor allem durch die märchenhafte Atmosphäre und das spannende Setting überzeugen. Daher war ich auch gespannt, wie Shioris Geschichte wohl weitergehen würde, vor allem, da Band 1 sehr viele Fragen offen gelassen hat. Wie mir die Fortsetzung gefallen hat, erzähle ich euch in diesem Beitrag.

Die Dilogie um die sechs Kraniche baut aufeinander auf. Falls ihr Shioris Geschichte also noch nicht kennt, könnte euch dieser Beitrag spoilern. Schaut dann lieber bei der Rezension zu Band 1 vorbei: Six Crimson Cranes #1: Die sechs Kraniche

Ich werde dich nach Hause bringen.
Koste es, was es wolle.

Der Schwur des Drachen, S. 18.

Worum geht es?

Shiori ist gemeinsam mit Seryu in das Unterwasserland der Drachen aufgebrochen, um das letzte Versprechen an ihre Stiefmutter Raikama zu erfüllen und die Drachenperle dem König der Drachen zu übergeben. Doch dort angekommen, muss sie feststellen, dass dieses Versprechen nicht so leicht einzuhalten ist, denn nicht nur Drachen, sondern auch einige Menschen und sogar Dämonen wollen die geheimnisvolle Perle und dessen Macht besitzen. Und so muss Shiori noch einmal auf ihre eigenen Kräfte zurückgreifen und gemeinsam mit Takkan, ihren Brüdern und natürlich ihrem Papiervogel Kiki versuchen, ihr Königreich und ihre Magie zu retten.

Rezension

Die Geschichte wird aus Shioris Perspektive erzählt. Als Protagonistin mochte ich sie schon am Ende des ersten Bandes sehr gern, diese Entwicklung setzt sich in Band 2 fort. Ihr Papiervogel Kiki ist weiterhin ihre kritische Stimme, was die Geschichte immer wieder etwas auflockert und für amüsante Szenen sorgt. Neben Shiori spielt zu Beginn vor allem der Drachenprinz Seryu eine große Rolle, wobei er aber bis zuletzt immer noch ein wenig undurchsichtig bleibt und wenig Charaktertiefe aufweist. Da mochte ich Takkan desfinitiv lieber, der einfach ein absoluter Good-Guy, dabei aber trotzdem sehr sympathisch ist. Auch Shioris Brüder spielen wieder eine große Rolle, bleiben jedoch charakterlich eher flach.

Die Handlung setzt nahtlos an Band 1 an. Zunächst geht es ins Unterwasserreich der Drachen und ich muss sagen, dass ich vor allem diesen Part besonders spannend fand, weil die Welt so detailliert beschrieben war. Im Verlaufe des Romans besucht Shiori noch diverse andere Reiche, die ebenso beschrieben werden, für mich aber einfach weniger reizvoll waren. Dadurch gab es im Mittelteil leider auch einige Längen. Spannend fand ich dafür, dass man mehr über Shioris Stiefmutter Raikama erfährt und die Hintergründe, wie sie zu der magischen Perle kam. Es gibt wieder einige Plottwists – zum Teil auch unerwartet – und am Ende wird es leider nochmal ziemlich dramatisch und für mich zu übertrieben. Schade!

Ein großer Pluspunkt für mich an der Reihe ist die Märchenadaption: Die Geschichte erinnert an “die sechs Schwäne” der Gebrüder Grimm beziehungsweise “Die wilden Schwäne” von Hans Christian Andersen. Aber auch die Geschichte des Mondhasen aus dem asiatischen Raum findet sich hier wieder. Durch diese Anlehnungen wirkt die ganze Geschichte sehr märchenhaft und weniger fantasylastig. In Kombination mit dem chinesischen Setting wird dadurch eine ganz besondere Atmosphäre geschaffen. ❤

Diese Atmosphäre findet man auch in der Sprache wieder: Trotz Ich-Perspektive wirkt es eher ruhig und malerisch, als dass wirklich hohe Spannung aufkommt. Die Geschichte lässt sich trotzdem flüssig lesen und man fliegt geradezu durch die Seiten. Das Cover ist wirklich schön und passend zu Band 1, ich persönlich mag jedoch trotzdem die UK-Ausgaben etwas lieber, weil sie noch pastelliger und märchenhafter wirken.

Der Schwur des Drachen

Obwohl das Unmögliche noch vor uns lag, war mein Herz ein wenig leichter, weil es wusste, dass er niemals loslassen würde.

Der Schwur des Drachen, S. 279.

Mein Fazit

Insgesamt hat mir die Dilogie der Six Crimson Cranes gut gefallen, allerdings fand ich den Schwur des Drachen etwas schwächer als Band 1: es gab einige Längen und das Ende war für mich einfach ein wenig “drüber”. Dafür mochte ich Shioris Entwicklung und die Hintergrundinformationen über ihre Stiefmutter wirklich gern. Wer chinesische Settings und Märchenadaptionen mag, sollte sich die Dilogie definitiv mal ansehen.

Daher bewerte ich “Der Schwur des Drachen” mit

Eckdaten auf einen Blick

Titel: Der Schwur des Drachen
Autor*in: Elizabeth Lim
Hier in Deutschland erschienen: Januar 2023
Genre: High Fantasy
Empfohlen: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-551-58456-4
Seitenzahl der Printausgabe: 496 Seiten
Preis: 16€ als broschierte Ausgabe (z.B. bei Thalia*)

*sponsored post ~ Dieser Post ist in Kooperation mit dem Carlsen Verlag entstanden. Das Buch wurde mir kostenlos für die Rezension zur Verfügung gestellt. Die Fotos sind selbst gemacht und ich gebe meine eigene Meinung wieder. Mehr dazu findet ihr in meinem Kooperationsstatement.

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar!