Fantasy & Dystopie Rezensionen

Elfenerbe #1: Der gestohlene Thron

Die Trilogie rund um Cardan und Jude – The folk of the Air – gehört zu einer meiner liebsten Fantasy-Reihen. Dementsprechend war ich extrem glücklich, als ein Spin-Off angekündigt wurde, in dem Judes jüngerer Halbbruder Oak die Hauptrolle spielen würde. Wie mir der Auftaktband der Dilogie gefallen hat, erzähle ich euch in diesem Beitrag.

Die Elfenerbe-Dilogie lässt sich theoretisch unabhängig der Elfenkrone-Trilogie lesen, da sie einige Jahre danach spielt, es gibt allerdings ein paar Verweise auf die Geschichte von Cardan und Jude. Wer gern chronologisch vorgehen möchte, kann sich gern hier die Rezensionen der anderen Bücher anschauen:

Als Kind las Wren viele Märchen.
Deshalb wusste sie, dass sie unartig gewesen sein musste, als die Ungeheuer kamen.

Elfenerbe #1: Der gestohlene Thron, S. 12.

Worum geht es?

Suren – kurz Wren – ist die Tochter von Lord Jarel und Lady Nore vom Hof der Zähne. Als Kind wächst sie eine Weile bei Pflegeeltern in der Menschenwelt auf, von denen sie jedoch mit acht Jahren durch ihre eigentlichen Eltern weggeholt und nach Faerie verschleppt wird. Im großen Krieg (siehe Elfenthron) kann sie ihnen jedoch entfliehen und schlägt sich seitdem allein in der Menschenwelt durch, da sie aufgrund ihres eindeutig nicht-menschlichen Aussehens den Kontakt zu Menschen scheut.

Als dann jedoch Jahre später Oak Greenbriar – Kronprinz von Elfenheim und Halbbruder der Königin Jude Duarte – vor ihr steht und sie bittet, ihm zu helfen, ihre Mutter zu überlisten, entscheidet sich Wren, in die Elfenwelt zurückzukehren. Doch obwohl Wren und Oak sich bereits seit Kindesbeinen kennen, ist viel Zeit vergangen. Dadurch fällt es Wren schwer, ihm zu vertrauen, schließlich ist sie bereits mehr als ein Mal verraten worden. Ein Abenteuer voller Intrigen, Listen und Überraschungen beginnt.

Rezension

Die Geschichte wird aus Surens Perspektive erzählt. Aufgrund des Klappentextes (siehe Foto unten) hätte ich irgendwie mir Oaks Perspektive gerechnet, dafür hat mich Wren definitiv überrascht. Sie ist eine kantige, widersprüchliche und gerade dadurch wirklich spannende Protagonistin, die man am Liebsten in den Arm nehmen würde. Vor allem durch die Szenen aus ihrer Kindheit bekommt man einen guten Eindruck von ihr und versteht, warum sie sich so verhält, wie sie es eben tut. Oak Greenbriar dagegen bleibt die ganze Handlung über ein wenig undurchsichtig, da Wren nur zum Teil hinter seine Beweggründe blicken kann. Das macht es spannend und teilweise auch definitiv unerwartet. Trotzdem finde ich die Anziehung, die sich zwischen den beiden entwickelt, definitiv nachvollziehbar.

Die Handlung beginnt kurz vor Wrens und Oaks erneutem Aufeinandertreffen. Zu Beginn befindet man sich noch in der Menschenwelt, der überwiegende Teil der Geschichte spielt jedoch in Faerie, was ich wirklich toll fand. Die Welt ist noch genauso düster und grausam, wie ich sie aus der Elfenkrone-Trilogie in Erinnerung hatte – und genau das macht die Reihe so besonders. Intrigen, Plotttwists und doppelte Spiele sind an der Tagesordnung. Allein für das Worldbuilding lohnt sich diese Geschichte schon. Aber auch die Handlung ist spannend, vor allem im letzten Drittel, wo sich nach und nach die losen Fäden miteinander verweben und sich einige Fragen klären. Im Mittelteil gab es für mich dagegen leider einige Längen, wo außer mehr Tiefe im Worldbuilding wenig passiert ist. Dafür nimmt die Handlung am Ende dann so richtig Fahrt auf und der Plottwist zum Schluss macht definitiv Lust auf Band 2!

Sprachlich fiel es mir leicht, wieder in die Welt einzutauchen, vor allem, da ich den Schreibstil von Holly Black bereits kenne und sehr mag. Ich verstehe aber auch total, wenn Lesende es etwas sperrig finden. Das Cover lehnt mit der Farbgebung an dem ersten Band der Elfenkrone-Trilogie an und ich mag die Idee mit dem Käfig, der sich auch im Roman wiederfindet. Tolle Idee! ❤

Elfenerbe #1: Der gestohlene Thron

Zu spät begreife ich, was an seinem Charme so furchterregend ist. Er macht einen vollkommen offenherzigen Eindruck und verrät doch in Wirklichkeit nichts über sich selbst. Jedes Lächeln ist aufgesetzt, eine Maske.

Elfenerbe #1: Der gestohlene Thron, S. 277.

Mein Fazit

Insgesamt hat mir das Sequel zur folk of the air Reihe wirklich gut gefallen. Oak und Suren sind zwei spannende Protagonist*innen und Faerie einfach ein magischer Ort voller düsterer und gefährlicher Gestalten. Die Handlung hatte im Mittelteil ein paar Längen, dafür hat mich das Ende wirklich umgehauen und ich bin nach diesem Cliffhanger sehr gespannt auf Band 2, der auf englisch für Frühling 2024 angekündigt wurde.

Daher bewerte ich “Elfenerbe #1: Der gestohlene Thron” mit

Eckdaten auf einen Blick

Titel: Elfenerbe #1: Der gestohlene Thron
Autor*in: Holly Black
Hier in Deutschland erschienen: März 2023
Genre: Urban Fantasy
Empfohlen: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-570-16689-5
Seitenzahl der Printausgabe: 432 Seiten
Preis: 22€ als gebundene Ausgabe (z.B. bei Thalia*)

*sponsored post ~ Dieser Post ist in Kooperation mit dem CBJ Verlag entstanden. Das Buch wurde mir kostenlos für die Rezension zur Verfügung gestellt. Die Fotos sind selbst gemacht und ich gebe meine eigene Meinung wieder. Mehr dazu findet ihr in meinem Kooperationsstatement.

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar!