Der erste Band der Jetzt-Trilogie hat mich absolut gefangen nehmen können, was vor allem an dem wunderschönen, poetischen Schreibstil von Gabriela liegt. Daher habe ich mich auch sehr auf den zweiten Band gefreut. Wie mir die Geschichte von Tillie und Jonathan gefallen hat, erzähle ich euch in diesem Beitrag.
Die Reihe besteht aus drei Bänden, die man unabhängig voneinander lesen kann. Wenn ihr chronologisch vorgehen wollt, schaut am Besten bei der Rezension zu Band 1 vorbei: Jetzt-Trilogie #1: Jetzt sind wir echt
Ich fühlte mich so unendlich leise.
Jetzt sind wir eins, S. 17.
Als wäre es ein Gefühl, keine Lautstärke.
Worum geht es?
Via Interrail durch Skandinavien: Das Videoprojekt ist Tillies letzte Chance auf ein Stipendium. Der Haken? Für professionellen Content braucht sie Hilfe. Den perfekten Reisepartner hätte sie sogar: Fotografiestudent Jonathan. Blöd nur, dass Tillie ausgerechnet seinem Bruder das Herz gebrochen hat und Jonathan sie seitdem hasst. Widerwillig sagt er zu – unter der Bedingung, das Tattoo auf ihrem Oberschenkel ablichten zu dürfen. Was sie dabei nicht einkalkuliert hat: Dass er beim Anblick der Narben unter der Tinte nicht wegsieht. Dass er Tillie eigentlich immer ansieht… (Klappentext)
Rezension
Die Geschichte wird abwechselnd aus Tillies und Jonathans Perspektive erzählt, wobei Tillie aber mehr Pagetime bekommt. Tillie mochte ich als Protagonistin gern, weil sie auf den ersten Blick sehr entschlossen und pragmatisch an Dinge rangeht. Hinter den Mauern ist sie aber sehr sensibel und kämpft viel mit overthinking, wo ich mich oft wiedererkannt habe. Jonathan ist dagegen im ersten Drittel leider ein absoluter Unsympath, was es für mich erst schwer gemacht hat, ihn zu mögen. Zum Glück hat er dann aber einiges an Pluspunkten gesammelt, vor allem beim Thema Konsens und Empathie. So so schön und wertvoll! Am Ende hat er da leider wegen seines Verhaltens nochmal einige Punkte verloren. Insgesamt ist er einfach kein MMC für mich… Der Fokus liegt hier im Roman natürlich auf den beiden, aber auch Tillies Freundinnen Lucy und Manda bekommen ein wenig Pagetime – und die Freundschaft der drei ist einfach wunderbar.
Die Story dreht sich um den Roadtrip von Tillie und Jonathan durch Skandinavien, den sie aus ganz unterschiedlichen Gründen antreten. Dabei gibt es jede Menge Fernwehszenen, aber auch einige ruhige und emotionale Szenen, die mir sehr nahe gegangen sind, weil sie einfach so authentisch waren. Vor allem im letzten Drittel fühlt man regelrecht mit den Protagonist*innen mit. Der Höhepunkt war etwas in die Länge gezogen, am Ende ging man aber einfach nur glücklich aus der Geschichte raus.
Highlight ist für mich eindeutig die Sprache von Gabriela, die einfach so poetisch und einnehmend ist. Ich glaube, mir wäre praktisch egal, über was sie schreibt, ich würde es auf jeden Fall lesen. ❤ Das Cover fügt sich in die Reihe ein, rein farblich mag ich Band 1 ein wenig mehr. Das ist aber subjektiv.
Hätte ich sie nicht gekannt, hätte ich sie gemocht.
Jetzt sind wir eins, S. 89.
Aber ich kannte sie.
Mein Fazit
Insgesamt war Tillies und Jonathans Geschichte wirklich schön, vor allem sprachlich ein absolut wunderbares Buch. Ein wenig gestört hat mich nur Jonathans Verhalten, da er zu Beginn einfach so unfassbar unsympathisch und am Ende teilweise wie apathisch war. Dafür überzeugt mich Tillies als Protagonistin und die Vibes zwischen den beiden ab der zweiten Hälfte führen dazu, dass ich trotzdem eine große Leseempfehlung aussprechen möchte.
Daher bewerte ich “Jetzt sind wir eins” mit
Eckdaten auf einen Blick
Titel: Jetzt sind wir eins
Autor*in: Gabriela Santos de Lima
Hier in Deutschland erschienen: August 2023
Genre: New Adult
Empfohlen: ab 16 Jahren
ISBN: 978-3-7432-1381-4
Seitenzahl der Printausgabe: 416 Seiten
Preis: 15,95€ als broschierte Ausgabe (z.B. bei Thalia*)
*sponsored post ~ Dieser Post ist in Kooperation mit dem Loewe Intense Verlag entstanden. Das Buch wurde mir kostenlos für die Rezension zur Verfügung gestellt. Die Fotos sind selbst gemacht und ich gebe meine eigene Meinung wieder. Mehr dazu findet ihr in meinem Kooperationsstatement.
Ein Kommentar
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