Zugegeben, auf den ersten Blick hätte mich Jetzt sind wir echt nicht angesprochen, weil ich das Trope second-chance langsam nicht mehr sehen kann. Dann habe ich jedoch Lucy und Gregor eine Chance gegeben und wurde nicht enttäuscht. Warum ihr euch diesen Roman unbedingt anschauen solltet, erzähle ich euch in diesem Beitrag. ❤
Als ich ihm zum ersten Mal begegnete, rettete ich ihn.
Jetzt sind wir echt, S. 13.
Worum geht es?
Lucy und Gregor haben sich zwei Jahre zuvor in Berlin bei einem Schreibworkshop kennengelernt und einen wundervollen Sommer miteinander verbracht. Wieder Zuhause wird Lucy jedoch von Gregor ignoriert, er ghostet sie konsequent. Zwei Jahre später treffen die beiden in Köln wieder aufeinander – und sind auch noch in ähnlichen Studiengängen eingeschrieben und teilen sich nach einigen Schwierigkeiten die Moderation für den Hochschulpodcast Campuskitsch. Und obwohl Lucy fest entschlossen ist, Gregor nicht wieder in ihre Leben zu lassen, geht ihr der stille, melancholische Mann mit den wunderbaren Worten nicht mehr aus dem Kopf. Was sie jedoch nicht ahnt, ist, dass Gregor aus einem bestimmten Grund nach Köln gekommen ist…
Rezension
Die Geschichte wird abwechselnd aus Gregors und Lucys Perspektive erzählt, dabei gibt es zwei Zeitebenen in der Gegenwart und zwei Jahre zuvor, als die beiden sich das erste Mal kennengelernt haben. Sowohl Lucy als auch Gregor haben mich echt berührt, zum Weinen und zum Lachen gebracht – und sich eindeutig in mein Herz geschlichen. Ich liebe die Dynamik der beiden, wie sie miteinander umgehen, sich um Konsens und nicht-toxischen Umgang bemühen und meist auch durchziehen.
Generell sind die Themen Gleichberechtigung, Emanzipation und Social Media sehr präsent und detailliert ausgearbeitet, was vor allem in Lucys Perspektive deutlich wird. Aber auch Gregor mochte ich, konnte seine Struggles oft nur zu gut verstehen und mitfühlen. Die Handlung dreht sich viel ums Studium der beiden, das Schreiben und natürlich ihr Wiederzueinanderfinden. Das Trope second-chance nimmt hier viel Raum ein und den Bruch der first-chance fand ich ein wenig anstrengend, ebenso wie das Ende etwas langatmig war. Diese beiden Kritikpunkte sind aber zum einen definitiv subjektiv und zum anderen für mich fast völlig unbedeutend, weil mich die Sprache, die Worte und die Metaphorik so eingenommen hat. Sprachlich hat Gabriella hier einfach etwas Wunderbares geschaffen, was mir noch lang im Kopf bleiben wird.
Bei mir war es immer dasselbe.
Jetzt sind wir echt, S. 159.
Ich wusste, dass ich etwas nicht tun sollte, wusste es so sehr und so gut.
Und dann tat ich es trotzdem.
Mein Fazit
Insgesamt konnte die Geschichte von Lucy und Gregor mich zu großen Teilen überzeugen, vor allem die Themen und die Dynamik der beiden war einfach genial, ebenso wie die poetische Sprache von Gabriella. Das Thema Ghosting und das Drama am Ende waren mir ein wenig zu viel, davon ab kann ich das Buch aber nur jedem ans Herz legen. ❤
Daher bewerte ich “Jetzt sind wir echt” mit
Eckdaten auf einen Blick
Titel: Jetzt sind wir echt
Autor*in: Gabriella Santos de Lima
Hier in Deutschland erschienen: März 2023
Genre: New Adult
Empfohlen: ab 16 Jahren
ISBN: 978-3-7432-1380-7
Seitenzahl der Printausgabe: 464 Seiten
Preis: 15,95€ als broschierte Ausgabe (z.B. bei Thalia*)
*sponsored post ~ Dieser Post ist in Kooperation mit dem Loewe Intense Verlag entstanden. Das Buch wurde mir kostenlos für die Rezension zur Verfügung gestellt. Die Fotos sind selbst gemacht und ich gebe meine eigene Meinung wieder. Mehr dazu findet ihr in meinem Kooperationsstatement.
3 Kommentare
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