Fantasy & Dystopie Rezensionen

Belle Morte #1: Rot wie Blut

Zugegegeben, an Belle Morte hat mich zunächst vor allem die Außengestaltung (Cover und Farbschnitt) fasziniert. Aber auch der Klappentext klang interessant, sodass ich mich nur zugern in eine neue Vampirwelt habe fallen lassen. Wie mir der erste Band der Reihe um Renie und Edmond gefallen hat, erzähle ich euch in diesem Beitrag.

Noch ein Disclaimer vorab: “Belle Morte – Rot wie Blut” ist der erste Band einer noch nicht abgeschlossenen Reihe. Der dritte Band erscheint im Frühling diesen Jahres auf englisch, der zweite Band ist in deutscher Übersetzung für Juni 2024 angekündigt.

Nun gab es kein Zurück mehr. Hier war ich, und nichts würde mich davon abhalten, herauszufinden, was mit meiner Schwester passiert war.

Belle Morte: Rot wie Blut, S. 16.

Worum geht es?

In einer Welt, in der Vampire wie Top-Celebritys behandelt werden, ist Renie eine Außenseiterin. Zu tief sitzt ihr Misstrauen gegenüber Vampiren. Doch ausgerechnet sie verdingt sich als sogenannte Blutspenderin: Für eine begrenzte Zeit und gegen Entlohnung wird sie in eines der fünf Vampir-Häuser einziehen – in Belle Morte. Dabei verfolgt Renie einen Plan: Sie will ihre Schwester wiederfinden, die vor fünf Monaten dort eingezogen und seitdem spurlos verschwunden ist. Im glamourösen Vampirhaus angekommen, stößt Renie jedoch auf eine Mauer des Schweigens. Noch dazu wird sie mit einem gefährlich attraktiven Widersacher konfrontiert: Edmond Dantès. Einer der mächtigsten Vampire und der Einzige, der Renie helfen könnte, ihre Schwester wiederzufinden… (Klappentext)

Rezension

Die Geschichte wird abwechselnd aus Renies und Edmonds Perspektive erzählt, wobei Edmond deutlich weniger Pagetime bekommt. Renie ist als Protagonistin entschlossen, impulsiv und wahnsinnig wütend, was man angesichts ihres Hintergrundes gut verstehen kann. Dennoch hinterfragt sie ihre Wut und ihren Hass auf die Vampire, sobald sie diese genauer kennenlernt, was sehr authentisch gewirkt hat. Edmond konnte ich dahingegen leider deutlich weniger greifen, erst in den letzten hundert Seiten habe ich ein besseres “Gefühl” für ihn bekommen. Dadurch war für mich auch die Anziehung der beiden zueinander leider eher beliebig und nicht wirklich nachvollziehbar. Der “Romance-Part” ist daher in der ersten Romanhälfte definitiv ausbaufähig.

Was mir dagegen sehr gut gefallen hat, ist das Setting der Geschichte. Das Urban Fantasy Konzept mit Vampiren innerhalb der menschlichen Gesellschaft, die praktisch wie Celebrities verehrt werden, ist innovativ und spannend aufgebau. Auch die opulenten Feiern und TV-Übertragungen passen dazu, ebenso wie die (manchmal wirklich witzige) Abneigung bzw. Unwissenheit der Vampire gegenüber Technik. Mag ich! Der Crime-Aspekt mit Renies verschwundener Schwester June hat mir ebenfalls gut gefallen. Ich hatte erst ab dem letzten Viertel einen Verdacht bzgl. möglicher Täter*innen, der sich dann auch bestätigt hat. Trotzdem war es spannend, Renies Suche nach einem Heilmittel und gleichzeitig einem Täter bzw. einer Täterin zu verfolgen. Das Ende kam dann für mich definitiv überraschend, sodass noch einige Fragen offen bleiben, die aber hoffentlich in Band 2 geklärt werden.

Sprachlich fiel es mir leicht, in die Geschichte einzutauchen, vor allem Renies Gedanken (und ihrer Wut!) konnte man sehr gut folgen. Irritiert hat mich der Wechsel der Erzählperspektiven, da Renie in der Ich- und Edmond in der Er-Perspektive erzählt. Das hat den Lesefluss manchmal etwas ins Stocken geraten lassen. Die Gestaltung des Buches ist, wie ich schon zu Beginn erzählt habe, einfach genial, ich liebe das Cover vor allem in Kombination mit dem Klappentext. Unfassbar schön! ❤

Belle Morte: Rot wie Blut

Wenn er sonst schon nichts für sie tun konnte, konnte er wenigstens das sein,
was sie jetzt brauchte. Ein Freund.

Belle Morte: Rot wie Blut, S. 249.

Mein Fazit

Insgesamt fand ich den Auftaktband um Renie und Edmond vom Grundkonzept her toll, ich mag den Weltenbau und das gesellschaftliche System von Vampiren und Menschen sehr. Auch Renie als Protagonistin fand ich einfach genial, weil sie einfach so entschlossen und impulsiv ist. Lediglich die Beziehung zu Edmond fand ich zu wenig nahbar, dementsprechend gibt es hier ein paar Abzüge. Nichtsdestotrotz bin ich gespannt, wie die Geschichte in Band 2 weitergeht, und werde die Reihe auf jeden Fall weiter verfolgen.

Daher bewerte ich “Belle Morte: Rot wie Blut” mit

Eckdaten auf einen Blick

Titel: Belle Morte: Rot wie Blut
Autor*in: Bella Higgin
Hier in Deutschland erschienen: Oktober 2023
Genre: Urban Fantasy
Empfohlen: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-570-31581-1
Seitenzahl der Printausgabe: 464 Seiten
Preis: 14€ als broschierte Ausgabe (z.B. bei Thalia*)

*sponsored post ~ Dieser Post ist in Kooperation mit dem CBJ Verlag entstanden. Das Buch wurde mir kostenlos für die Rezension zur Verfügung gestellt. Die Fotos sind selbst gemacht und ich gebe meine eigene Meinung wieder. Mehr dazu findet ihr in meinem Kooperationsstatement.

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