
Auf Liber Bellorum bin ich dank einer Anfrage des Verlags aufmerksam geworden. Der JULOS Verlag ist ein Imprint des Mankau Verlags, das sich auf Fantasy spezialisiert hat. Cover und Klappentext des ersten Romans aus dem neuen Imprint klangen so spannend, dass ich nur zu gern zugestimmt habe, mir die Geschichte näher anzuschauen. Wie mir der Auftaktband der Liber Bellorum Trilogie gefallen hat, erzähle ich euch in diesem Beitrag.
Die Dunkelheit wächst mit jedem Moment – so, wie das Licht mit jedem Moment an Kraft verliert.
Liber Bellorum, Klappentext.
Und wenn alles Schatten ist, wenn Hell und Dunkel ineinanderfließen wie Staub und Asche, Wasser und Blut, dann beginnt der kälteste Winter.
Dann beginnen die Vergessenen wiederzukehren.
Die Grenzen wurden gebrochen.
Der Sucher erwacht …
Worum geht es?
Kyle und Raven sind Brüder und als Waisen seit Jahren ohne Zuhause unterwegs. Kyle hat seinen jüngeren Bruder als Baby aus einem Feuer gerettet und ihn allein aufgezogen. Doch so langsam ist Raven erwachsen und fragt sich, warum sie ständig unterwegs und ständig auf der Flucht sind. Schließlich kommt es zwischen den Brüdern zum Streit. Nach einer kurzen Trennung treffen sie in der Akademie der Magier wieder aufeinander und stellen fest, dass sie ihr Leben lang ihre magischen Kräfte verdrängt haben. Und während Raven dieses neue Leben nur zu gern annimmt, da er sich nach einem Heim sehnt, hat Kyle so seine Schwierigkeiten damit, sich anzupassen. Nicht gerade hilfreich ist da natürlich, dass immer noch der Streit zwischen ihnen schwelt. Und über allem schwebt eine dunkle Prophezeiung, die sich scheinbar auf Raven und Kyle bezieht…
Rezension
Die Geschichte wird abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Dabei nehmen Kyle und Raven den Löwenanteil ein, aber auch andere Protagonist:innen kommen zu Wort. Raven mochte ich zu Beginn als Protagonisten sehr, leider wird er zum Ende hin sehr impulsiv und für mich teilweise nicht ganz nachvollziehbar. Seinen Bruder Kyle fand ich von Anfang bis Ende absolut unsympathisch, für mich verhält er sich wie ein trotziges Kind, dass sich nimmt, was es will, dabei aber kein Stück nachdenkt. Aufgewogen wird diese Antipathie aber durch die Sympathie gegenüber den anderen Protagonistinnen, vor allem Melenis und Saphira mochte ich sehr, beides sind für mich definitiv starke Charaktere.
Die Handlung ist zunächst relativ undurchsichtig und erst, nachdem die Brüder in der Akademie ankommen, wird es spannender. Was mir hier allerdings fehlte, war ein eindeutiger Höhepunkt und ein klassischer Spannungsaufbau. Das ist vermutlich dem Auftaktband geschuldet, dennoch hätte ich mir teilweise mehr Spannung gewünscht. Zum Ende hin gibt es dann einen großen, zweijährigen Zeitsprung, womit die ganze Ausbildungszeit von Melenis und Raven übersprungen wird. Das fand ich extrem schade, da ich mir da viel erhofft hatte.
Pluspunkte gibt es definitiv für das Setting und das Magiesystem. Auch die Idee, dass eben nicht alles schwarz oder weiß ist, und es einige moralisch graue Charaktere gibt, mochte ich sehr. Ich bin extrem gespannt, wie die Geschichte da weitergehen wird.
Sprachlich war das Buch extrem flüssig zu lesen. Ich mochte Wardas Schreibstil gern und die Seiten flogen nur so dahin. Schön! Ein Highlight ist für mich definitiv das extrem detaillierte Cover mit den geprägten Ornamenten. So so schön! Schade finde ich nur, dass der Buchrücken sich trotz vorsichtigem Lesen sehr gebogen hat. Das lässt sich vermutlich auf die Art der Bindung zurückführen. Schade!

Auch wenn Kyle nicht viel über diese Welt wusste – eines wusste er ganz sicher: Diese Welt war zu schön, um wahr zu sein.
Liber Bellorum: S. 207.
Mein Fazit
Insgesamt fand ich die Idee und das Setting von Liber Bellorum echt genial. Es gibt viele unterschiedliche Charaktere, die die Geschichte spannend machen und Lust auf mehr machen. Gestört hat mich jedoch ein großer Zeitsprung, der einige Fragen offen lässt, sowie die für mich nicht nachvollziehbare, sprunghafte Beziehung zwischen den Brüdern Kyle und Raven. Trotzdem will ich definitiv wissen, wie es weitergeht und kann für den Auftaktband der Trilogie bedenkenlos eine Empfehlung aussprechen.
Daher bewerte ich “Liber Bellorum: Blut und Feuer” mit
Eckdaten auf einen Blick
Titel: Liber Bellorum : Blut & Feuer
AutorIn: Warda Moram
Hier in Deutschland erschienen: Oktober 2021
Genre: High Fantasy
ISBN: 978-3-86374-623-0
Seitenzahl der Printausgabe: 340 Seiten
Preis: 17,95€ als broschierte Ausgabe (z.B. bei Thalia*)
*sponsored post ~ Dieser Post ist in Kooperation mit dem JULOS Verlag entstanden. Das Buch wurde mir kostenlos für die Rezension zur Verfügung gestellt. Die Fotos sind selbst gemacht und ich gebe meine eigene Meinung wieder. Mehr dazu findet ihr in meinem Kooperationsstatement.
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