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Die kleine literarische Apotheke

Die kleine literarische Apotheke

Den Roman “Die kleine literarische Apotheke” hatte ich bereits seit der Verlagsvorschau im Herbst 2021 auf dem Schirm. Daher durfte das Buch auch gleich bei Erscheinen bei mir einziehen – um dann noch eine Weile im Regal zu warten. Jetzt in den Osterferien habe ich aber endlich Gelegenheit zur Lektüre gefunden. Wie mir das Buch gefallen hat, erzähle ich euch in diesem Beitrag.

Krisen zeigen uns, dass etwas schiefläuft, dass der Weg, den wir eingeschlagen haben, nicht der richtige für uns ist. […] Meine Geschichte setzt genau hier an, bei dem Versuch, Ordnung in ein ungeordnetes Leben zu bringen.

Die kleine literarische Apotheke, S. 12.

Worum geht es?

Blu ist dreißig und Besitzerin einer Buchhandlung in Florenz, die leider so gar keine schwarzen Zahlen schreibt. Tatsächlich steht sie kurz davor, ihren Lebenstraum schließen zu müssen. Dazu kommt noch, dass die WG mit ihren drei besten Freundinnen ebenfalls vor dem Aus steht. Plötzlich jedoch steht ein geheimnisvoller Kunde in Blus Buchhandlung, der sie auf eine Idee bringt: was wäre, wenn man Bücher wie Medikamente verschreiben würde? Eins gegen Liebeskummer, eins bei fehlendem Selbstbewusstsein und eins zur Stärkung von Mut oder Freundschaft. Blu beschließt, die Idee umzusetzen. Doch der Mann, der sie auf diese Idee gebracht hat, ist plötzlich wie vom Erdboden verschwunden. Ob sie ihn wohl jemals wiedersehen wird…?

Rezension

Die Geschichte wird aus Blus Perspektive erzählt. Sie hat mit Anfang dreißig schon allerlei Jobs ausprobiert, ist aber noch nirgends wirklich “angekommen”. Auch Beziehungen möchte sie eigentlich nicht eingehen, da sie viele schlechte Erfahrungen gemacht hat. Sie stolpert regelrecht durchs Leben, kommt von einer Situation in die nächste und schafft es irgendwie, sich durchzumogeln. Dabei war sie mir leider nicht immer sympathisch, da sie sich häufig auch in Dinge einmischt, die sie eigentlich nichts angehen. Die anderen Protagonist:innen bleiben teilweise leider eher blass, vor allem ihre Freundinnen, mit denen sie sich eine WG teilt. Da hatte ich bis zuletzt kein konkretes Bild vor Augen. Wesentlich deutlicher gezeichnet sind dagegen die Personen, die Blu auf dem Weg zu ihrer literarischen Apotheke trifft. Zauberhafte und durchweg sympathische Menschen, die ihr helfen, zu sich selbst zu finden.

Die Handlung beginnt damit, dass Blu beruflich und privat fast vor dem Aus steht und sich da wieder herauskämpfen muss. Das macht sie auch mit bewundernswertem Engagement, wobei da (für mich) auch einiges an Glück dabei war. Trotzdem ist es unterhaltsam, sie auf ihrem Weg zu begleiten. Viele Aspekte werden einem aber erst am Ende des Buches wirklich klar – was mir gut gefallen hat! Wirklich hohe Spannung kommt bei der Lektüre nicht auf, aber es ist trotzdem auch nicht langweilig. In Blus Leben in Florenz gibt es viele “italienische Details”, die mir als deutscher Leserin nicht ganz klar geworden sind. Sie tragen alle nicht zur Entwicklung der Handlung bei, trotzdem hätte ich mir hier vielleicht Fußnoten oder eine andere Erklärung gewünscht.

Ein großes Manko für mich war leider der Schreibstil der Autorin: es gibt superviele Beschreibungen und Abschweifungen, die mir der eigentlichen Geschichte nichts zu tun haben. Da habe ich häufig auch überblättert, weil es die Handlung nicht voran gebracht hat. Dazu kommen teilweise extrem lange Sätze, die den Lesefluss behindern. Das Cover dagegen gefällt mir sehr und auch die Aufmachung – vor allem die Rezepte für Lektüren am Ende des Buches – ist gelungen.

Noch ein fun fact zum Schluss: Die Piccola Farmacia Letteraria existiert wirklich in Florenz und die Autorin ist ihre Inhaberin. Lediglich die Geschichte um Blu ist frei erfunden…

Die kleine literarische Apotheke

Und so wiesen uns die Gedichte von Rupi Kaur und Livia Chandra Candiani uns den Weg hin zu unserem Ziek, die menschliche Seele mithilfe von Büchern zu heilen.

Die kleine literarische Apotheke, S. 174.

Mein Fazit

Insgesamt fand ich die Grundidee der kleinen literarischen Apotheke genial, leider hat es mir der Schreibstil schwer gemacht, mit der Geschichte warm zu werden. Für Literaturbegeisterte und Italienliebhaber:innen ist der Roman aber definitiv eine Überlegung wert.

Daher bewerte ich “Die kleine literarische Apotheke” mit

Eckdaten auf einen Blick

Titel: Die kleine literarische Apotheke
Autor:in: Elena Molini
Hier in Deutschland erschienen: Februar 2022
Genre: Belletristik
ISBN: 978-3-453-36098-3
Seitenzahl der Printausgabe: 384 Seiten
Preis: 11€ als Taschenbuchausgabe (z.B. bei Thalia*)

*sponsored post ~ Dieser Post ist in Kooperation mit dem Diana Verlag entstanden. Das Buch wurde mir kostenlos für die Rezension zur Verfügung gestellt. Die Fotos sind selbst gemacht und ich gebe meine eigene Meinung wieder. Mehr dazu findet ihr in meinem Kooperationsstatement.

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