Jugendbücher Rezensionen

15 Tage sind für immer

15 Tage sind für immer

Im Bereich YA und NA gibt es immer mehr Diversität in Bezug auf sexuelle Orientierungen und Hautfarben. Der Körperbau ist jedoch häufig gleich: entweder schmal und zierlich oder athletisch. Vitor Martins bricht mit dieser Norm, die eigentlich keine ist, und zeigt in 15 Tage sind für immer einen übergewichtigen Protagonisten. Allein deshalb fand ich die Lektüre schon definitiv interessant. Ob mich die Geschichte von Felipe und Caio auch darüber hinaus überzeugen konnte, erzähle ich euch in diesem Beitrag.

Ich bin nicht “mollig” oder “rundlich”, und ich habe auch keine “schweren Knochen”.
Ich bin massig, ich nehme viel Platz ein, und auf der Straße werde ich komisch angeguckt?

15 Tage sind für immer, S. 9.

Worum geht es?

Felipe freut sich riesig auf die Ferien: Endlich ein paar Wochen Ruhe vor den Mitschüler*innen, die ihm nicht gerade wohlgesonnen sind. Aufgrund seines Gewichts wird er ständig gemobbt – kein Wunder, dass er sich auf die Ferien freut. Doch dann muss er plötzlich feststellen, dass seine Mutter eingewilligt hat, 15 Tage auf Caio aufzupassen, den Nachbarsjungen, in den Felipe seit Jahren verliebt ist. Als Kinder waren sie immer gemeinsam schwimmen, doch seit ein paar Jahren ignoriert Caio ihn. Doch während der gemeinsamen Zeit nähern sich die beiden wieder an…

Rezension

Die Geschichte wird ausschließlich aus Felipes Perspektive erzählt. Er ist ein eher unsicherer Protagonist, was vor allem mit seiner Umgebung und seiner Selbstwahrnehmung zusammenhängt. Trotzdem ist er dabei super liebenswert und auch ziemlich ironisch, wodurch ich ihn sehr gern mochte. Caio ist, obwohl er rein äußerlich keinen Grund für Zweifel hat, ebenso unsicher wie Felipe, da er mit seinem Outing noch nicht an die Öffentlichkeit gegangen ist. In Kombination sind die beiden einfach zuckersüß. Ein wenig lachen musste ich darüber, dass sie mit 17 beide Schlafanzüge tragen, aber irgendwie macht es das auch liebenswert. Neben den beiden Protagonisten gibt es noch Felipes Mutter, die absolut großartig ist in ihrer Antiautorität, dazu kommen noch Beca und ihre Freundin, die ihre Queerness feiern und für Felipe zu Vorbildern werden. Insgesamt ist es einfach eine zauberhafte, supersüße, queere Lovestory und der Suche nach sich selbst. Gewünscht hätte ich mir lediglich noch ein wenig mehr Pagetime für Beca und ein wenig mehr Ausblick, da das Ende recht abrupt kommt.

Sprachlich war die Geschichte superleicht zu lesen, man fliegt geradezu durch die Seiten und ist viel zu schnell am Ende angekommen. Das Cover finde ich persönlich nicht so hübsch, das ist aber definitiv Geschmackssache

15 Tage sind für immer

Verliebe dich nie in jemanden, der dir nicht das Gefühl gibt, schön zu sein,
hat Mae heute Morgen gesagt.

15 Tage sind für immer, S. 239.

Mein Fazit

Insgesamt konnte mich der Own-Voice-Roman von Vitor Martins, 15 Tage sind für immer, definitiv überzeugen. Eine authentische, liebevolle und witzige Lovestory kombiniert mit individuellen und authentischen Protagonist*innen. Definitiv eine Empfehlung für eine queere Sommerlektüre! ❤

Daher bewerte ich “15 Tage sind für immer” mit

Eckdaten auf einen Blick

Titel: 15 Tage sind für immer
Autor:in: Vitor Martins
Hier in Deutschland erschienen: Mai 2022
Genre: Jugendbuch, Young Adult, LQBTQIA
Empfohlen: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-8466-0151-8
Seitenzahl der Printausgabe: 288 Seiten
Preis: 12,99€ als broschierte Ausgabe (z.B. bei Thalia*)

*sponsored post ~ Dieser Post ist in Kooperation mit dem ONE Verlag entstanden. Das Buch wurde mir kostenlos für die Rezension zur Verfügung gestellt. Die Fotos sind selbst gemacht und ich gebe meine eigene Meinung wieder. Mehr dazu findet ihr in meinem Kooperationsstatement.

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