Die Kiss & Crime Dilogie habe ich im Zuge meiner ONE Patenschaft im vergangenen Jahr zugesendet bekommen. Da sie nun bald zehn Monate im Regal standen, hatte ich mir fest vorgenommen, sie endlich zu lesen – und habe das auch direkt hintereinander diese Woche getan. Wie mir die beiden Geschichten rund und Emily, ihre Oma Gerti und den LKA-Beamten Pascal gefallen haben, erzähle ich euch in diesem Beitrag.
Theoretisch kann man beide Bücher unabhängig voneinander lesen, da sie einzelne, abgeschlossene Geschichten behandeln, allerdings wird in “Küss mich bei Tiffany” teilweise auf “Zeugenkussprogramm” verwiesen.
Der Tag, an dem mir der gut aussehende Typ mit der Lederjacke zum zweiten Mal über den Weg lief, war ziemlich verregnet und langweilig, und meine Stimmung war nicht gerade die beste.
Kiss & Crime: Zeugenkussprogramm, S. 9.
Worum geht es in Band 1? (spoilerfrei)
Emily lebt mit ihrer Mutter und ihrer Omi Gerti in Berlin und steht kurz vor den schriftlichen Abiturprüfungen. Doch dann werden plötzlich bei ihrer Rückkehr von einer Party ihre Mutter und deren Freund Jonas von unbekannten Männern mit Schusswaffen angegriffen und verletzt. Der Grund: Jonas hat angeblich ein Programm entwendet, das es ermöglicht, illegal Geld zu transferieren – Superglade X. Da die Angreifer das Programm nicht bekommen haben, sind plötzlich Emily, ihrer Mutter und ihre Omi in Gefahr und kommen in ein Zeugenschutzprogramm, das sie zwingt, von der Großstadt Berlin in ein kleines Kaff in der Rhön zu ziehen. Das allein wäre natürlich ziemlich langweilig, aber zum Glück ist Pascal für Emily der erste Ansprechpartner vom LKA – und der ist in seiner Lederjacke ziemlich attraktiv. Doch die Ganoven wollen immer noch Superglade X…
Rezension
Die Geschichte wird aus Emilys Perspektive erzählt, zwischen drin gibt es immer mal wieder E-Mails, Tagebucheinträge oder andere Einschübe, die die Geschichte etwas auflockern. In Band 2 kommen dann auch noch Ausschnitte aus einem Drehbuch dazu. Emily ist eine typische Jugendliche, die eigentlich nur ihr Abi schreiben und dann ihre Freiheit genießen will. Dass da ein Umzug in die Rhön nicht auf dem Plan stand, ist klar. Als Protagonistin war sie mir manchmal etwas zu naiv und zu kindlich (da wirkte sie eher wie 14 statt 18), was ich schade fand. Das ändert sich zum Glück im zweiten Band etwas und sie wurde authentischer. Mein Lieblingscharakter der Dilogie ist definitiv ihre Oma Gerti, die ständig Liebesromane diktiert und ziemlich schlagfertig ist. Mag ich! Pascal war zunächst ziemlich schwer zu durchschauen, das legte sich aber im Verlauf der Handlung. Im zweiten Band fand ich ihn tatsächlich fast etwas nervig, weil er ziemlich eifersüchtig auftrat, obwohl die beiden da schon ein Jahr zusammen sind. Das war meiner Meinung nach absolut unnötig.
Die Handlung ist eine Mischung aus Liebesgeschichte und Krimi. In Band 1 geht es wie schon erwähnt in die Rhön und um das Programm Superglade X, in Band 2 geht es nach New York und es geht um einen geheimen Laptop der Mafia. Beide Krimiaspekte waren spannend, aber zum Teil auch witzig-ironisch angelegt. Diesen eher niedrigeren Spannungsbogen mochte ich im ersten Teil gern, im zweiten Teil fand ich es eher nervig (und auch ziemlich abstrus, um ehrlich zu sein). Dementsprechend mochte ich Band 1 auch deutlich mehr als Band 2. In beiden Bänden gibt es aber auch ein paar unerwartete Plottwists, einiges zum Mitfiebern und auch zum Lachen.
Sprachlich waren beide Bücher lockerleicht geschrieben und man kam leicht in die Geschichte hinein. Hier merkt man deutlich, dass die Geschichten für jüngere Lesende gedacht sind. Die Erstauflagen erschienen bereits 2015 bei ONE, hier hätte ich mir sieben Jahre später eine kurze Überarbeitung gewünscht, um manche Aspekte auf den neuesten Stand zu bringen. Die Neuauflage der Cover ist dagegen genial geworden, vor allem die Tatsache, dass die Bücher zusammenpassen, wie man oben im Bild sehen kann.
Eine Zivilstreife fuhr vor, um ihn abzuholen. […] Als der Wagen um die Ecke bog, hatte ich plötzlich das beklemmende Gefühl, als wäre es ein Abschied für immer.
Kiss & Crime: Zeugenkussprogramm, S. 323.
Mein Fazit
Insgesamt waren beide Geschichten unterhaltsam, wobei mir Band 1 (3,5 Sterne) besser gefallen hat als Band 2 (2,5 Sterne), weil mir letzterer etwas zu unübersichtlich und zu übertrieben war, sowohl von der Handlung als auch von den neuen Charakteren her. Emily, Pascal und natürlich Oma Gerti sind jedoch liebenswerte und authentische Figuren und vor allem Band 1 konnte mich mit dem einen oder anderen Plottwist überraschen. Für ein jüngeres Zielpublikum sind die Bücher definitiv eine Empfehlung wert!
Daher bewerte ich die Kiss & Crime Dilogie insgesamt mit
Eckdaten auf einen Blick
Titel: Kiss & Crime “Zeugenkussprogramm” und “Küss mich bei Tiffany”
Autor*in: Eva Völler
Hier in Deutschland erschienen: August und September 2022
Genre: Jugendbuch, Young Adult
Empfohlen: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-8466-0162-4 (Band 1) & 978-3-8466-0163-1 (Band 2)
Seitenzahl der Printausgabe: 368 Seiten (Band 1) und 400 Seiten (Band 2)
Preis: jeweils 13€ als broschierte Ausgabe (z.B. bei Thalia*)
*sponsored post ~ Dieser Post ist in Kooperation mit dem ONE Verlag entstanden. Das Buch wurde mir kostenlos für die Rezension zur Verfügung gestellt. Die Fotos sind selbst gemacht und ich gebe meine eigene Meinung wieder. Mehr dazu findet ihr in meinem Kooperationsstatement.
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