
Science-Fiction ist eigentlich nicht gerade mein bevorzugtes Genre. Ich habe zwar die NeonBirds-Reihe von Marie Grasshoff (oder zumindest Teil 1 + 2) gelesen, aber ansonsten kaum Kontakt mit SciFi gehabt. Wenn aber der erklärte Lieblingsautor eine SciFi-Reihe beginnt, ist das doch eine gute Gelegenheit, um ein wenig mehr in diesem Genre zu lesen. So erging es mir mit Skyward – Der Ruf der Sterne, das den Auftaktband einer neuen Reihe von Brandon Sanderson darstellt. Und was soll ich sagen? Vielleicht freunden SciFi und ich uns langsam an :)
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Nur Verrückte stiegen bis zur Oberfläche.
Skyward – Der Ruf der Sterne, S. 9.
Worum geht es?
Spensa hat ihr Leben lang unter der Erde gelebt, denn seit die Menschheit auf dem Planeten Detritus notlanden musste, werden die Menschen regelmäßig von feindlichen Aliens, den Krell, attackiert. Spensas Vater ist dabei ihr großes Vorbild, da er sich als Kampfflieger gegen die Krell zur Wehr setzt – bis er während eines Angriffs flüchtet und abgeschossen wird, was auch die Welt von Spensa und ihrer Familie zum Einsturz bringt. Spensa tut alles, um ihre Familie durchzubringen und beginnt, in den unbewohnten Höhlen nach Ratten zu jagen, um sie als Nahrung verkaufen zu können. Dabei stößt sie auf ein abgestürztes Flugschiff, das zunächst jedoch nur eine weitere Kuriosität in ihrem Leben darstellt.
Jahre später, Spensa hat gerade die Schule beendet, bewirbt sie sich für eine Ausbildung als Kampffliegerin und wird allen Hindernissen und Gerüchten um ihren Vater in eine der Gruppen aufgenommen. Nun darf sie endlich ebenfalls fliegen! Doch die Angst, was nach der Ausbildung passieren wird, bleibt. Denn eigentlich gehen alle anderen BewohnerInnen von Detritus davon aus, dass sie ein ebensolcher Feigling wie ihr Vater ist, weshalb ihr jede Menge Steine in den Weg gelegt werden. So darf sie zum Beispiel nicht mit den anderen KadettInnen in der Flugschule schlafen, sondern soll hinunter in die Kavernen – ein viel zu langer Weg, um ihn jeden Tag zu bestreiten.
Am ersten Tag der Flugschule kommt ihr jedoch eine grandiose Idee: das abgestürzte Flugschiff wird ihr Rückzugsort. Zusammen mit ihrem Freund Rig bekommt sie es sogar wieder zum Laufen – und so erwacht M-Bot, die KI, die das Schiff mit Leben erfüllt. Und irgendwo zwischen Flugschule, M-Bot, Anfeindungen und Krell-Angriffen muss Spensa versuchen, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden, ohne dabei ihr Leben zu verlieren oder mit ihrem Kampfschiff abzustürzen…
Rezension
Die Geschichte wird aus Spensas Perspektive erzählt. Zu Beginn ist sie wahnsinnig widerborstig, wütend und angriffslustig, was natürlich mit ihrer Vergangenheit als “Tochter des Feiglings” einhergeht. In der ersten Hälfte hätte ich sie daher am Liebsten in den Arm genommen. Dann jedoch entwickelt sie sich weiter und lernt, ihre Stärken und Schwächen besser einzuschätzen. Insgesamt ist Spensa eine wirklich besondere Protagonistin, die zwar Wagnisse eingeht, aber gleichzeitig ihre Grenzen kennt. Neben Spensa gibt es aber noch weitere großartige Charaktere, zum Beispiel ihr bester Freund Rig, der eindrücklich zeigt, dass es richtig ist, seinem eigenen Weg zu zeigen. Dann natürlich M-Bot, die KI, die regelmäßig für amüsante Szenen sorgt bei dem Versuch, die Menschen zu verstehen. Ebenso ist mir der Staffelführer von Spensas Klasse, Jorgen (Rufname Jerkface, was irgendwie alles sagt), ans Herz gewachsen, der selbst als Mitglied der Oberschicht sein Päckchen zu tragen hat. Und nichtzuletzt natürlich Schreckschneck, die Höhlenschnecke, die als Sidekick für Spensa fungiert (wobei ich den englischen Begriff Doomslug deutlich genialer finde)
Die Handlung geht erst relativ langsam los, bis Spensa an der Flugschule angenommen wurde, dann jedoch geht es Schlag auf Schlag zwischen Verlusten, Krell-Angriffen und Übungsmanövern hin und her. Die Spannung ist durchweg hoch, weil man ständig damit rechnet, dass ein weiterer Angriff droht. Großartig! Das Setting auf Detritus wird dabei eindrücklich erklärt, wobei ich mir teilweise noch ein paar detailliertere Beschreibungen der Landschaft und auch der Krellschiffe gewünscht habe. Zwar gibt es im Buch Skizzen der Schiffe, diese kommen aber relativ spät. Nichtsdestotrotz wird eine ebenso bedrückende wie spannende Atmosphäre erzeugt, die es fast unmöglich macht, das Buch wegzulegen.
Sprachlich hat mich Brandon Sanderson vom ersten Kapitel an überzeugt. Man ist sofort “in der Geschichte”, es gibt jede Menge lustige Dialoge, aber auch ernstere Szenen, die sich in genau der richtigen Balance abwechseln. Das Cover gefällt mir mit der Wolkenoptik extrem gut, auch das “Finish” mit der schimmernden Beschichtung ist wirklich schön. Vom Design her gefällt mir die amerikanische Ausgabe noch ein Stück besser, das ist aber Jammern auf hohem Niveau.

In diesem Moment zwischen zwei Herzschlägen spürte ich, wie ich einen dunklen Ort betrat. Einen Ort nicht bloß der Schwärze, sondern des Nichts. wo Materie nie existiert hatte, das gar nicht konnte.
Skyward – Der Ruf der Sterne, S. 553.
Mein Fazit
Insgesamt hat mich Der Ruf der Sterne definitiv für sich einnehmen können und ich bin sehr gespannt, wie die Geschichte weitergehen wird. Ich hatte ein paar PRobleme, in die Geschichte hineinzufinden und hätte mir noch etwas mehr Input gewünscht, trotzdem gibt es eindeutig eine Leseempfehlung für diesen spannenden Auftakt mit großartigen und sehr individuellen Charakteren. Ich freue mich jedenfalls schon auf Band 2, der auf deutsch am 1. März 2022 erscheint.
Daher bewerte ich “Skyward – Der Ruf der Sterne” mit
Eckdaten auf einen Blick
Titel: Skyward – Der Ruf der Sterne
AutorIn: Brandon Sanderson
Hier in Deutschland erschienen: August 2021
Genre: Science-Fiction
ISBN: 978-3-426-52686-6
Seitenzahl der Printausgabe: 576 Seiten
Preis: 16,99€ als Taschenbuchausgabe (z.B. bei Thalia*)
*sponsored post ~ Dieser Post ist in Kooperation mit dem Droemer Knaur Verlag entstanden. Das Buch wurde mir kostenlos für die Rezension zur Verfügung gestellt. Die Fotos sind selbst gemacht und ich gebe meine eigene Meinung wieder. Mehr dazu findet ihr in meinem Kooperationsstatement.
3 Kommentare
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