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Der Lady’s Guide #1: Wie man sich einen Lord angelt

Spätestens seit der Bridgerton-Serie habe ich Regency Romane für mich entdeckt. Ich liebe die Kleider, die Settings mit Bällen und Briefen und den Umgang der Protagonist:innen untereinander. Damit passte “Wie man sich einen Lord angelt“ perfekt ins Schema. Wie mir die Geschichte von Katherine gefallen hat, erzähle ich euch in diesem Beitrag.

Mama und Papa waren fort, und ganz gleich, wie sehr sich Kitty in dieser Stunde der höchsten Not auch wünschte, sie um Rat fragen zu können, es war unmöglich. Es gab schlichtweg niemanden mehr, der ihr helfen konnte. […] Was sollte sie jetzt nur tun?

Wie man sich einen Lord angelt, Kapitel 1.

Worum geht es?

Katherine Talbot, die meistens nur Kitty genannt wird, hat ein Problem: beide Eltern sind verstorben und sie ist die älteste von fünf Schwestern, die sie nun versorgen muss. Die einzige Lösung: reich zu heiraten! Kurzum begibt sich Kitty mit ihrer Schwester Cecily nach London zu einer Freundin ihrer Mutter, um an der Ballsaison teilzunehmen. Kopfüber stürzt sie sich in die Londoner Gesellschaft, muss aber schnell feststellen, dass Stand und Reichtum wichtig sind, um erfolgreich zu sein – beides Aspekte, über die sie leider nicht verfügt. Dennoch macht sie die Bekanntschaft von Archie, einem äußerst vermögenden Junggesellen. Nur blöd, dass sein älterer Bruder, Lord Radcliffe, alles tut, um Kittys Vorhaben zu vereiteln…

Rezension

Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, die teilweise auch innerhalb eines Absatzes wechseln. Der Löwenanteil wird dabei von Kitty und Lord Radcliffe bestritten, aber auch Archie, Cecily und andere Charaktere haben eine Perspektive. Dadurch fiel es mir manchmal schwer, der Geschichte zu folgen und den Überblick zu behalten. Kitty selbst ist eine starke und sehr sympathische Protagonistin, die mir sehr sympathisch war. Sie tut alles für ihre Schwestern und stellt ihr persönliches Glück dafür hintenan. Lord Radcliffe handelt genauso familienorientiert und ist dazu ziemlich stur – die beiden sind sich sehr ähnlich, was das angeht. 😊 Lediglich Archie war mir ein wenig zu naiv und “treudoof“, alle anderen Protagonist:innen sind aber sehr sympathisch.

Die Handlung beginnt kurz vor Kittys Ankunft in London und dreht sich dann natürlich darum, dass Kitty einen (wenn möglich reichen) Ehemann findet. Dabei wurde geschickt und auch kritisch auf die damaligen Verhältnisse hingewiesen. Die einzelnen Bälle und Veranstaltungen sind dann leider recht ähnlich und teilweise auch recht schnell abgehandelt. Insgesamt ergaben sich so einige Längen im Roman. Vor allem das letzte Drittel war dann aber richtig spannend und hebt sich von “anderen“ Regency Romanen ab.

Sprachlich habe ich ein wenig gebraucht, um einen Zugang zur Geschichte zu finden. Vor allem durch die häufig wechselnden Perspektiven war es schwer, zu folgen. Pluspunkte gibt es jedoch eindeutig für die Gestaltung des Buchs. Vor allem die Innenklappen sind wirklich hübsch geworden und auch die Idee mit dem “Schutzumschlag“ ist toll. Das macht das Buch definitiv zu etwas Besonderem!

Wie man sich einen Lord angelt

Miss Talbot erwartete nicht, in nur einer Nacht einen Ehemann zu finden – sie war vielleicht grün hinter den Ohren, aber so naiv war sie nicht. Aber sie war zufrieden damit, bereits eine ganze Menge Aufmerksamkeit erregt zu haben […].

Wie man sich einen Lord angelt, Kapitel 17.

Mein Fazit

Insgesamt war Kittys Geschichte für mich eine “nette Unterhaltung für zwischendurch“. Kitty und Lord Radcliffe sind sympathische Protagonist:innen, die durch ihre Sturheit für einige witzige Szenen sorgen. Abzug gibts von meiner Seite für einige Längen im Mittelteil und zudem auch die häufig wechselnden Perspektiven.

Daher bewerte ich “Wie man sich einen Lord angelt” mit

Eckdaten auf einen Blick

Titel: Wie man sich einen Lord angelt
Autor:in: Sophie Irwin
Hier in Deutschland erschienen: Juni 2022
Genre: Regency Romance
ISBN: 978-3-426-52918-8
Seitenzahl der Printausgabe: 352 Seiten
Preis: 12,99€ als broschierte Ausgabe (z.B. bei Thalia*)

*sponsored post ~ Dieser Post ist in Kooperation mit dem Droemer Knaur Verlag entstanden. Das Buch wurde mir kostenlos für die Rezension zur Verfügung gestellt. Die Fotos sind selbst gemacht und ich gebe meine eigene Meinung wieder. Mehr dazu findet ihr in meinem Kooperationsstatement.

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