Fantasy & Dystopie Rezensionen

Die Nacht der Königinnen

Da mich bisher alle Fantasy-Romane von Christian Handel begeistert haben, war ich schon gespannt auf sein neuestes Werk: “Die Nacht der Königinnen” wird mit dem Schlagwort feministische Empowerment-Fantasy beworben – und das hat die Geschichte auch definitiv erfüllt! Wie mir das Abenteuer von Alix und den anderen Damen gefallen hat, erzähle ich euch in diesem Beitrag.

Übrigens hat der Autor Christian Handel noch einige weitere Standalones im Fantasy-Segment geschrieben, die ich ebenfalls rezensiert habe. Schaut dazu gern bei den Beiträgen vorbei:

Unser neuer König besitzt Giftzähne. Bisher hat er nur in der Hauptstadt gewütet. Und es ist für uns alle besser, wenn er sein Augenmerk nicht auf Grimhold richtet.

Die Nacht der Königinnen, S. 16.

Worum geht es?

Alix liebt ihr Leben so, wie es ist: auf der Burg ihres Vaters, mit ihren kleinen Brüdern und Tante Camille, aber der Brief des Königs lässt ihr keine Wahl: Alle unvermählten adeligen jungen Frauen sind an den Herrschersitz geladen. König Gideon möchte eine von ihnen zur zukünftigen Königin erwählen. Sorgen, König Gideon tatsächlich als potenzielle Braut aufzufallen, macht Alix sich nicht. Zu unbedeutend ist ihre Familie. Doch der Aufenthalt am Königshof zehrt bald an ihren Nerven: Leere Ritterrüstungen stehen Wache, Gemälde spionieren den Besuchern hinterher. Als sie das Portrait des Königs in ihrem Zimmer abhängt und dabei versehentlich die Leinwand verletzt, taucht Gideon am nächsten Tag mit einer Wunde an genau dieser Stelle auf. Spätestens da hat sie seine Aufmerksamkeit erregt. Ein undurchsichtiges Katz-und-Maus-Spiel beginnt. Und in der großen Ballnacht ändert Gideon plötzlich die Regeln und damit schlagartig alles … (Klappentext)

Rezension

Die Geschichte wird aus Alix’ Perspektive erzählt. Ich mochte sie als Protagonistin total gern, vor allem, weil sie mir richtige Merida-Vibes gegeben hat als einzige Tochter unter vielen jüngeren Brüdern. Auch ihre Vorliebe fürs Bogenschießen und Organisation rund um die Burg hat in dieses Bild gepasst, ebenso wie ihre Abneigung gegenüber einer Heirat. Überhaupt hat sie einen sehr starken und unabhängigen Eindruck gemacht. Die anderen Adelstöchter, die ebenfalls an den Hof geladen werden, konnte ich zum Teil nicht so gut voneinander unterscheiden, da viele aber auch einfach keine größere Pagetime bekommen haben. Die Geschwister Ekka und Tyr mochte ich ebenfalls gern, vor allem in Bezug auf ihre Entwicklung während der Geschichte. Aber auch König Gideon war ein spannender Charakter, der in seinen Beweggründen zwar definitiv nicht moralisch richtig, aber in Teilen auch irgendwie nachvollziehbar gehandelt hat. Obwohl der Fokus der Geschichte definitiv auf Fantasy liegt, gibt es auch einen kleinen Romance-Plot, der für mich auch sehr gut in die Handlung hineingepasst hat.

Die Handlung des Romans ist in zwei Teile unterteilt. Während der erste Teil ein wenig an Selection erinnert – nur mit definitiv düsterem Fantasy-Touch – gibt es im zweiten Teil eine 180-Grad-Wendung und sowohl Spannung als auch Action steigen sprunghaft an, es geht praktisch ums nackte Überleben. Vor allem diesen Twist fand ich zunächst schwer und musste mich erst wieder hineindenken. Nach circa 50 Seiten war ich dann aber wieder drin. Am Ende hätte ich mir noch ein bisschen mehr Input gewünscht und für mich sind auch noch ein paar Fragen offengeblieben (Wie stehen Alix’ Mutter und Tante zu Olympia? Was ist mit dem Mundschenk passiert? Was hat es mit der Bildmagie auf sich?), die leider nicht geklärt wurden. Davon ab ist die Geschichte aber definitiv unterhaltsam und spannend. Ich mochte vor allem den feministischen Touch sehr gern ❤

Sprachlich fiel es mir – wie immer bei Christians Büchern – leicht, in die Geschichte hineinzufinden. Das Cover greift einige Elemente aus der Geschichte auf, was mir ebenfalls gut gefallen hat. Schön!

Die Nacht der Königinnen

Der König mag uns als Ehrengäste auf seiner Burg bezeichnen. Ich fühle mich aber dennoch wie eine Gefangene – eine Maus in der Falle […]. Doch genauso wenig wie ich gedenke, seine Braut zu werden, bin ich eine Maus.

Die Nacht der Königinnen, S. 116.

Mein Fazit

Insgesamt hat mir die Geschichte von Alix und König Gideon gut gefallen. Wenn ihr Tribute von Panem und Selection mochtet und gern feministische Fantasy lest, solltet ihr euch diesen spannenden Mix definitiv mal anschauen! An einigen Stellen hätte ich gern etwas mehr Tiefe gehabt und der Twist im Mittelteil kam für mich definitiv zu abrupt, davon ab haben mich Alix und die anderen Prinzessinnen gut unterhalten. Von mir gibt es daher trotzdem eine Leseempfehlung.

Daher bewerte ich “Die Nacht der Königinnen” mit

Eckdaten auf einen Blick

Titel: Die Nacht der Königinnen
Autor*in: Christian Handel
Hier in Deutschland erschienen: März 2024
Genre: High Fantasy
Empfohlen: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-7641-7125-4
Seitenzahl der Printausgabe: 384 Seiten
Preis: 20€ als gebundene Ausgabe (z.B. bei Thalia*)

*sponsored post ~ Dieser Post ist in Kooperation mit dem Ueberreuter Verlag entstanden. Das Buch wurde mir kostenlos für die Rezension zur Verfügung gestellt. Die Fotos sind selbst gemacht und ich gebe meine eigene Meinung wieder. Mehr dazu findet ihr in meinem Kooperationsstatement.

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